Gesundheit unterm Turm

Neueröffnung: Ein „Therapiezentrum“ gibt es ab 6.Juni am alten Wasserturm. Es breitet sich über vier Etagen aus.

St.Tönis. Dr. Cornelius Vogl ist richtig gut drauf. Kein Wunder, schließlich nähert sich der Tag, auf den er fünf Jahre hingearbeitet hat, mit großen Schritten: Die Eröffnung im "Therapiezentrum am Wasserturm".

Ein Gespräch mit Stadtwerke-Geschäftsführer Albrecht Mensenkamp brachte die Lösung: Das alte Wasserwerk, seit einigen Jahren nicht mehr im Betrieb, hat genau die gewünschte Größe. Das Objekt war allerdings nur im "Doppelpack" mit dem Wasserturm käuflich. Vogl, der früher Oberarzt am St. Töniser Krankenhaus war, griff zu.

Aus einer Kernsanierung wurde wegen der problematischen Statik nichts. Auch ein Neubau ließ sich zunächst nicht verwirklichen - das Gelände ist Schutzgebiet. Mit den nötigen Genehmigungen in der Tasche wurde das alte Gebäude schließlich abgerissen, auf das Fundament ein neues gesetzt: Es hat drei Stockwerke plus Souterrain und eine Grundfläche von 330 Quadratmetern.

"Bis auf eine Praxis ist bereits alles vermietet", freut sich Vogl, der auch Enttäuschungen hinnehmen musste: Ein Gynäkologe, eine Augenärztin und ein Zahnarzt sprangen wieder ab.

"Anfang Januar nehmen die Praxen ihre Arbeit auf", sagt Vogl, dessen Gemeinschaftspraxis ins Hochparterre zieht. In die erste Etage kommt eine zahnärztliche Praxis, in die zweite zieht das "Therapiezentrum für Entwicklungsförderung und Rehabilitation".

Das Souterrain ist dreigeteilt: Die Fläche teilen sich ein dermatologisches Beratungsstudio, die "Salzgrotte" (eine Wellness- und Gesundheitsmethode mit Salz aus dem Toten Meer) und eine noch freie Praxisfläche.

Der größte Vorteil des "Therapiezentrums" liegt auf der Hand: Die kurzen Wege. "Sollte es irgendwo im Haus einen medizinischen Zwischenfall geben, dann genügt es, wenn kurz mit dem Fuß aufgestampft wird - und schon ist ein Arzt da", sagt Cornelius Vogl. "Es wird das Haus der kurzen Wege."

Eine Verzahnung zwischen den Praxen und eine enge Zusammenarbeit sei möglich und gewollt. Auch Informationsweitergaben seien unproblematisch. In Krefeld beispielsweise suche man ein solches Angebot vergebens.

Einzig bei der Verkehrsanbindung mussten Abstriche gemacht werden: Die gewünschte Zufahrt über die Düsseldorfer Straße war nicht realisierbar, zum Therapiezentrum geht es über die neuen Wohngebiete, die bis an den Wasserturm reichen.