Kinderfest der Neersener St. Sebastianer Schützenbruderschaft Sebastianer krönen ihren Kinderkönig im Wahlefeldsaal in Neersen

Neersen · Kinderkönig zu sein, hat bei König Till schon Familientradition: Sein Vater Christian trug einst ebenfalls die königliche Kette. Seine Ritter heißen Jan, Anton und Titus.

König Till und seine Ritter Anton, Jan und Titus (vordere Reihe Mitte) tragen beim Kinderfest mit Stolz ihre königliche Auszeichnung.

Foto: Norbert Prümen

  Das Kinderfest der Neersener St. Sebastianer Schützenbruderschaft war ein voller Erfolg – zumindest am Samstag. Bei schönem Wetter kamen zahlreiche Familien. Am Sonntag ging es dann zunächst zwei Stunden so weiter. Dann fing es an zu regnen, und das Fest wurde in den Wahlefeldsaal verlagert. Dort krönte Bürgermeister Christian Pakusch zu vorgerückter Stunde das Kinderprinzenpaar. Es schien, als ob die Krönungszeremonie schneller über die Runden ging als in den Jahren zuvor, als das Wetter schön war und die Zeremonie draußen stattgefunden hatte.

Der König bekam seine Königskette umgehängt, die Ritter die Ministerketten. Kinderkönig Till und seinen Rittern Jan, Titus und Anton merkte man an, wie stolz sie auf diese Krönung waren. Tills Vater Christian war übrigens 1988 Kinderkönig in Neersen. Wer weiß, welche Schützenkarrieren in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vor den vier Jungs liegen. Den vergangenen Sonntag dürften sie so schnell nicht vergessen. Und junge Leute beizeiten an die Traditionspflege heranzuführen, ist ja ein Grund für die Ehrung des Kinderkönigs und seiner Ritter.

Es dürften wegen der Corona-bedingten Zwangspause etliche Kinder zum ersten Mal auf dem Kinderfest gewesen sein. Die Traditionsveranstaltung ist normalerweise ein fester Termin am Pfingstwochenende. Was neu war: Der frühere Brudermeister Robert Brintrup führte zwar als Moderator wieder durch das Programm, aber im Wahlfeldsaale war auch sein Nachfolger André Schäfer, der dem Kinderkönigshaus seine Aufwartung machte. „Das Fest haben Cornelia Aierstock und  Alexandra Suffner organisiert“, berichtete Brintrup. Sie hatten sich  einige neue Spiele einfallen lassen, damit Langeweile auf dem Kinderfest keine Chance hat. Das Glücksrad drehte sich zuerst draußen, und später kam dann das Stimmengewirr aus dem Wahlfeldsaal. Auf der Bühne war das Erbsenspiel aufgebaut worden, als es draußen angefangen hatte zu regnen.

Viele der Buden waren am Sonntag leer, das wirkte schon ein bisschen deprimierend. Im Wahlefeldsaal schien es so, als ob die Eltern und vor allem die Großeltern in der Überzahl waren. Zum Glück regnete es nicht pausenlos. Deshalb war auf der Grünfläche vor dem Wahlefeldsaal auch fast durchgängig etwas los. Da hingen bunte Fähnchen, und die Kleinen wollten es sich nicht nehmen lassen, vom Rücken der Tigerente nicht abgeworfen zu werden. Das war so etwas wie die harmlosere Variante des Bullenreitens, und auch viele Mädchen wagten sich auf den Rücken der orange-schwarz gestreiften Tigerente. Nicht weniger interessant waren für die Kids das Torwandschießen und die Hüpfburg.  Auf der befestigten Fläche vor dem Wahlfeldsaal drehte sich das kleine rote Karussell, das die Feuerwehr immer zur Verfügung stellt. Und auf der Bühne genossen die Kids ein ganz besonderes Gefühl: Sie schauten von oben herab, während ihre Gesichter geschminkt wurden und ihnen eine neue Identität verlieh.