Kirchenmusikwoche: Ovationen nach dem Oratorium

600 Zuhörer in St. Johannes waren begeistert.

Anrath. Es war ein nachhaltiges Konzerterlebnis für die 600 Besucher in der vollbesetzten Anrather Pfarrkirche St. Johannes Baptist und ein Höhepunkt der 11. Willicher Kirchenmusikwoche: das "Samson"-Oratorium von Georg Friedrich Händel.

Mit Ovationen bedankten sich die Zuhörer nach zweieinhalb Stunden für die klangvoll erzählte und gesungene biblische Geschichte um den im alten Israel gelebten Richter Samson. Neben Orchester und den Solisten verdiente sich der hundertköpfige Gesamtchor des Willicher Musikprojekts, Sänger und Sängerinnen zwischen sieben und 70 Jahren, den langanhaltenden Beifall. Sie hörten viel Anerkennung und Glückwünsche.

"Man muss sich erst einmal an dieses neue Hörerlebnis gewöhnen", meinten zwischen den drei Akten einige Zuhörer. Der hohe Kirchenraum verschluckte das eine oder andere Mal etwas die klar und sicher vorgetragenen Solis und Chorgesänge. Was aber die Qualität des von Kantor Klaus-Peter Pfeifer ausgesuchten und geleiteten Oratoriums nicht sonderlich beeinträchtigte. Zumal auch die Zuhörer in den Seitenbänken stets mittendrin waren: drei Kameras nahmen den konzertanten Ohrenschmaus auf, die Techniker übertrugen das biblische Ereignis auf zwei Großleinwänden.

Den Kampf der Israeliten gegen die sie unterdrückenden Philister setzten auch das Neue Rheinische Kammerorchester Köln und die Solis, die Hoffnung, Trauer und das Wehklagen ausdrückten, gekonnt in Szene. In der Rolle des Samson glänzte Tenor Johannes Klüser, aber auch die Bass-Sänger Christian Dahm und Matthias Zangerle sowie die Frauenstimmen (Annlie Pfeffer, Sopran, und Shirin Partowi, Alt) waren in ihren Rollen überzeugend.

"Licht im Dunkel" heißt das Motto der 11. Willicher Musikwoche. Für den ersten "Lichtblitz" dankte in der Kirche Bürgermeister Josef Heyes den Akteuren, sprach von einem "Glanzpunkt im kulturellen Angebot in unserer Stadt." Heyes dankte all denjenigen, die dieses Großereignis möglich gemacht hatten, angefangen von den Sponsoren, über den Konzertleiter bis zum von Jürgen Löchert angeführten Förderverein. Brigitte Löchert sorgte hinter den Kulissen mit ihrem Organisations-Team für einen einwandfreien Ablauf.

Die Sänger des Projekts feierten noch einige Zeit ihren bemerkenswerten Auftritt in der Anrather Hausbrauerei Schmitz-Mönk. In den nächsten Tagen folgen Auftritte. Die Kirchenmusikwoche geht am Sonntag, 22. November, mit dem Rock-Oratorium "Eversmiling liberty" mit der Moerser Formation "Joyful Voices" in der evangelischen Willicher Auferstehungskirche, 18 Uhr, zu Ende. Auch darauf darf man sich jetzt schon freuen.