Stadtgeflüster: Baustelle mit langer Leitung

Ende gut, alles gut? Manche müssen noch darauf warten, andere machen schon ein Ausrufezeichen.

Willich/Tönisvorst. Kalt und ungemütlich: Diese Klage über den Rewe-Markt an der Brauereipassage in Willich ist an diesen Tagen gelegentlich von Kunden zu hören. "Seit der Laden nicht mehr Extra heißt, scheinen die an den Heizkosten zu sparen", hat eine Dame dem Flüsterer gesagt. Da mache es keinen Spaß mehr, nach dem Einkauf bei Kamps noch ein Käffchen zu trinken. Angeblich soll es schon Verkäuferinnen geben, die sich im kühlen Laden eine Blasenentzündung zugezogen haben.

Schön warm konnte es den Besuchern des Schul-Martinszuges in St. Tönis werden. Was nicht an der Witterung lag, sondern an zahlreichen Glühwein-Buden im Ort. "Das dürften diesmal fast zehn gewesen sein. Wer wollte, konnte sich ganz schön was rein-zwitschern", berichtet ein ortskundiger Martinszug-Besucher.

Bleiben wir bei Glühwein: Völlig überrascht worden war der Service-Club Round Table vom Kundenansturm an seinem Stand bei der ersten St.Töniser Lichternacht. Für 300 Gäste hatte man Glühwein, Würstchen und Co. geplant, rund 1000 kamen tatsächlich, was teils zu erheblichen Wartezeiten führte. Dank kräftiger Unterstützung heimischer Bäcker und Metzger konnten die Kundenwünsche erfüllt und ein vierstelliger Erlös erzielt werden, der an lokale Projekte geht. Fürs nächste Mal verspricht der Club bessere Vorbereitung. Und er lässt wissen, dass beim Aufräumen auf dem Rathausplatz ein Kinderspielzeug gefunden worden ist. Wer es vermisst und beschreiben kann, kann sich unter Tel. 0177/7911555 bei Daniel Ponten melden.

Der Krefelder Aleks Schmidt bemüht sich nach Kräften, als Live-Entertainer bekannt zu werden - auch in Willich. Vor einigen Tagen erhielt "die längste Stirn im Showbizz", wie er sich selbstironisch nennt, in der Neusser Skihalle den "Top-of-the-Mountains-Music-Award" (der heißt wirklich so) in der Kategorie "Best Song Deutsch" (schöne Sprachen-Kombination) für seinen Titel "Alles was ich brauche bist Du". Den Alpen-Oscar übergab ihm Antonia aus Tirol. Wer Aleks erleben möchte, kann am 28. November, 20.30 Uhr, nach Willich ins Bierhaus Alt Willich (Bahnstraße 9) kommen. Dort steht er den ganzen Abend mit seiner Bierkistentour auf der Bühne. Na denn: Prost!

Apropos Kiste: Schauen Sie doch mal in der Kostüm-Kiste auf dem Dachboden nach. Zusammen mit dem Anrather Bürgerverein hat der Karnevalzugverein Aach Blenge nämlich eine Suchaktion gestartet. Jeder, der zu Hause noch ein altes, brauchbares Möhnenkostüm besitzt und dieses nicht selbst am Altweiberdonnerstag benötigt, sollte sich bei einem der beiden Verein melden. Und was soll mit den Kostümen geschehen? Nun, der Bürgerverein möchte zur Anrather 1000-Jahr-Feier eine Ausstellung mit alten Möhnenkostümen zusammenstellen. Auch alte Garde-Uniformen wären in diesem Zusammenhang von Interesse. Später werden Kostüme und Uniformen selbstverständlich an ihre Besitzer zurückgegeben.

info@aach-blenge.de

info@buergerverein-anrath.de

Knapp vorbei ist auch daneben. Um ein Haar (dabei hat der Mann Glatze) hätte es für Nedim Yildiz geklappt. Der Mann, der in Willich bei einer Firma als Sales-Manager - das ist ein Verkaufsleiter - arbeitet, trat vergangene Woche in der ARD-Vorabendshow "TV Duell" an. Das ist ein Quiz, bei dem "Normalbürger" gegen Prominente raten müssen. Gegner des Willichers war Sport-Moderator Sven Lorig. Was passte? Yildiz hat’s ebenfalls mit dem Sport, ist sogar schon mal auf Hawaii beim legendären Ironman dabei gewesen. Die 20 000 Euro Siegprämie wollte er nutzen, um diesmal mit Frau und den beiden Kindern dieses Traumziel anzusteuern. Und lange lag er vorn, ließ den Promi blass aussehen. Die drittletzte Frage wurde zum ersten Matchball - sie ging daneben. Ebenso wie die beiden folgenden. War nichts mit dem Geld. Yildiz nahm’s sportlich.

Schon im Oktober beklagte der Stadtflüsterer, dass die Telekom an der Ecke Viersener Straße/Kastanienallee in St.Tönis vor einer Telefonzelle den Bürgersteig aufgerissen hat, ohne jedoch zu arbeiten. An diesem Zustand hat sich auch bis Mitte November nichts geändert. Auf Anfrage bei der Stadt erfuhr der Flüsterer, dass die Telekom nochmals eine Verlängerung ihrer Arbeiten bis Ende November beantragt hat. Grund für die Verzögerung: Drei verschiedene Firmen müssten zusammenarbeiten, was wohl für Koordinierungsprobleme gesorgt hat. Für die Verlängerung (es geht um die Stromzufuhr) muss die Telekom rund 150 Euro zahlen - sie wird’s verschmerzen können.

Es war allerorten St. Martins Woche. Da passt der Hinweis von Rolf Schumacher zum Abschluss dieses Stadtgeflüsters perfekt: Er erinnert an das Aufstellen und Einweihen des Denkmals in St.Tönis vor 15 Jahren. Kinder, wie die Zeit vergeht!