Kita-Beiträge: Eltern noch nicht beruhigt
Die Initiative gegen die Erhöhung der Kita-Beiträge mahnt ein grundsätzliches Umdenken der Politik an.
Willich. Die Initiative „Willicher Kinder“ hat zwar erreicht, dass die Geschwisterkinder-Regelung für Kinder in den Tagesstätten und in der Tagespflege sowie in der Offenen Ganztagsschule unangetastet bleibt. Trotzdem zeigten sich Dorothea Müller-Stassek und Bernhard Grotke, denen im Jugendhilfeausschuss Rederecht eingeräumt worden war, alles andere als erleichtert.
„Meine Befürchtung ist, dass wir im kommenden Jahr wieder dieselbe Diskussion haben werden“, erklärte Dorothea Müller-Stassek. Bernhard Grotke befürchtete, dass die Stadt mit einer massiven Nichtbesetzung von Stellen reagieren wird, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren.
Dass ihrem Antrag in wesentlichen Punkten entsprochen wurde, ist für die Elterninitiative kein großer Trost. So wurde beschlossen, die Qualität der Betreuungsangebote in Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen nicht über die bisher schon erfolgten Einschnitten hinaus abzusenken.
Gegenüber der WZ erklärte Müller-Stassek, dass man sich immer noch nicht vom Verursacherprinzip verabschiedet habe. Vor allem Stefan Simmnacher (CDU) vertrete weiter diesen Kurs. „Nach unserem Verständnis muss aber das ganze Dorf für die Erziehung der Kinder zuständig sein“, so Müller-Stassek.
Die Initiative hatte unter anderem gefordert, die Kosten für die Kinder der Einrichtung „Glückskinder“, die nicht in Willich leben, dem Bereich „Wirtschaftsförderung“ zuzuordnen. Kindergartensachbearbeiter Michael Süßbeck hatte erklärt, dass dies nicht möglich sei. Paul Schrömbges (CDU) bezeichnete es als „ganz normalen Vorgang“, dass ein gewisser Prozentsatz von Kindergartenkindern aus anderen Städten komme.
Bernard Henter (CDU) erklärte: „Wenn von 1300 Kindergartenkindern 13 nicht aus Willich kommen, wäre dies gerade einmal ein Prozent.“ Er zeigte sich enttäuscht vom Eindruck der Elterninitiative, „die alles anzweifelt, obwohl es keine entsprechenden Anhaltspunkte gibt“.
Dass „faktisch bereits Abstriche bei der OGS- und Kita-Betreuung hingenommen werden müssen“, regte den Widerspruch von Schrömbges: „Was soll das konkret sein? Mir ist nicht bekannt, dass die Qualität nach unten geht.“
Er mahnte, vorsichtiger mit Grundsatzbehauptungen umzugehen: „Ich möchte nicht, dass über unsere Einrichtungen ein solches Pauschalurteil gefällt wird.“