Kobold und Wirbelwind

Das Kinderstück „Meister Eder und sein Pumuckl“ wird ab 26. Juni in Neersen gezeigt. Am Freitag wurde das Ensemble vorgestellt.

Neersen. Pumuckl hat rote Haare und Meister Eder einen weißen Bart. Das ist ja allgemein bekannt. Doch ansonsten werden die beiden Hauptfiguren des diesjährigen Kinderstücks bei den Schlossfestspielen vielfach nicht den gängigen Klischees aus dem Fernsehen entsprechen, verspricht Regisseur R. A. Güther.

„Das wird ein ganz modernes Stück“, sagt Güther mit Blick auf die Premiere am 26. Juni. Da gibt’s zum Beispiel die alleinerziehende Mutter (Verena Held), den skeptischen Neurologen (Wolf-Guido Grasenick) und das aufmüpfige Mädchen Bärbel (Isabell Dachsteiner), ein richtiger kleiner Frechdachs.

Noch frecher ist eigentlich nur der „Urenkel vom Klabautermann“, also der Kobold Pumuckl. Wobei an dieser Stelle klargestellt werden muss, dass Kobolde geschlechtslose Wesen sind, die keineswegs von Jungs gespielt werden müssten. Folglich gibt es kein Problem damit, dass die in Neersen gut bekannte Schauspielerin Claudia Dölker die Hauptrolle übernommen hat.

„Ich freue mich sehr auf die Rolle. Wer treibt nicht gerne Schabernack?“, fragt Dölker. Sie hat sich sportlich intensiv auf den Pumuckl vorbereitet, denn der ist bekanntlich unsichtbar und kann deshalb immer wieder blitzschnell an anderer Stelle auf der Freilichtbühne erscheinen. Um das ohne doppelten Boden und Scheinwerfer-Tricks bewältigen zu können, braucht es schon einen richtigen Wirbelwind.

Nicht ganz so flink, dafür aber ruhig, charmant und liebevoll ist Meister Eder. Hans-Hermann Hoff steht der Bart, den er sich eigens für die Rolle hat wachsen lassen, ganz prächtig. Er verspricht: „Ich werde nicht reden wie Gustl Bayrhammer“ — womit er sich ganz auf der Linie des Regisseurs befindet. Der betont nämlich, dass die Neersener Version des Kinderstückes dialektmäßig nicht in einer bestimmten Region angesiedelt ist.

Silke von Patay ist für die Ausstattung zuständig und hat dafür eine richtige Tischlerwerkstatt gebaut. Das Schloss wird ins Bühnenbild dennoch eingebunden, „das ist mir ganz wichtig“, sagt sie.