Willich/Tönisvorst. Eine Willicher Firma ist seit dem Sommer des vergangenen Jahres in aller Munde: Die Mc Zahn AG, ansässig im Gewerbegebiet Münchheide, hat mit ihrem billigen chinesischen "Zahnersatz zum Nulltarif" viele typische "Fielmann-Kunden" angelockt und alteingesessenen Zahnlaboren das Fürchten gelehrt. Während über die Haltbarkeit der "Dritten" aus China bislang keine verlässlichen Testergebnisse vorliegen, kann man der Werbe-Abteilung der künftigen Aktiengesellschaft nur beste Noten ausstellen. Jüngster Coup: Die Firma kündigt an, einen Mc Zahn-Bus auf die Straße zu schicken. Der soll mit kompletter Zahnarztpraxis samt Labor ausgestattet sein und bei Seniorenheimen und Altenstiften vorfahren, um die Bewohner kostenfrei zu behandeln und mit kostenfreiem Zahnersatz zu versorgen. Womit offenbar nicht nur Zahn-, sondern auch Marktlücken geschlossen werden.
Als treuen WZ-Leser bezeichnet sich Jürgen Stuppan, Vorsitzender des MGV Liederkranz 1864 in Willich, auch wenn er kein Abo hat. "Es ist schließlich seit 35 Jahren mein Hobby, morgens die Zeitung zu holen." 150 Meter seien es bis zur Tankstelle, ein kleiner Spaziergang, im Dienste der Gesundheit, so vor dem Frühstück. Wenn allerdings "schlechter Wetter ist", so flüstert er dem Stadtflüsterer ins Ohr, "dann schicke ich meine Frau." Man muss ooch jönne könne... Die hat dann die bessere Abhärtung.
Man kann noch so abgehärtet sein - dem, was in letzter Zeit so in Sachen Zerstörungswut und Vandalismus abgeht, ist kaum jemand gewachsen. Eine Antwort darauf, warum das so überhand genommen hat, hat niemand. Vielleicht hatten die Jugendlichen früher einfach die harmloseren Ideen. "Wir haben immer Schellemännkes gemacht, und zwar mit der ganzen Hand auf alle Klingeln", verrät Willichs Ordnungsamtsleiter Martin Zinnel lächelnd. Allerdings weist er es von sich, dass das nun ein Vorschlag für gelangweilte Jugendliche sein solle. Und außerdem sei das Ganze weit weg in Gelsenkirchen gewesen.
Gar nicht gelangweilt scheinen zwei Hähne zu sein, die seit etwa einem Jahr in Gärten an der Kreuzstraße in Willich wohnen. Zum Krähwettstreit herausgefordert fühlen sich die beiden Herren morgens ab halb fünf - nicht wirklich zur Begeisterung aller Nachbarn. Dass es aber deshalb im nächsten Sommer in dieser Nachbarschaft überdurchschnittlich häufig Grillhähnchen geben soll, ist nur ein böses Gerücht.
Kommen wir zu einem ernsten Problem: Schilder im Straßenverkehr. Sie sind oft hilfreich, manchmal nervend - gelegentlich aber auch irritierend. Letzteres empfand zumindest ein Mönchengladbacher, der vor einigen Tagen in Willich die Kreuzstraße in Richtung Ortskern befuhr. Kurz vor der Einmündung zur Dammstraße sah er rechts ein Schild stehen, das ihm Hinweise zur weiteren Fahrtrichtung geben sollte. Vermutlich jedenfalls. Tatsächlich kann man auf dem uralten, verwitterten Teil nur noch erkennen, dass man nicht geradeaus fahren darf. Ob der Mann sein Ziel je erreicht hat, ist dem Stadtflüsterer nicht überliefert.
Jetzt wird es peinlich: Eine Kreuzwegstation auf dem Gotthardusweg in Vorst ist umgefahren worden - von einem Traktor. Bei Arbeiten auf dem angrenzenden Erdbeerfeld hatte ein örtlicher Landwirt (er ist dem Flüsterer namentlich und persönlich bekannt) nicht mehr an die Station gedacht. Beim Rangieren ging es "klatsch" - schon war das Häuschen umgedrückt. Wie Pfarrer Ludwig Kamm mitteilt, wird dieses aber in der nächsten Zeit wieder aufgemauert.
Nun zum wilden, ungebändigten Kempen: Drei Bands standen vor einigen Tagen im Jugendheim Campus auf der Bühne, traten im Zuge des Wettbewerbs "Fight Night" gegeneinander an. Fürs Halbfinale am 12. Mai qualifizierte sich am Ende die St. Töniser Rock-Formation Scars Within. Die Krefelder Gruppen Realleather und Acoustic Rocks wurden auf die Plätze verwiesen. Ob’s Scars Within unter die 16 Bands ins Finale schafft, weiß man nicht. Fest steht jedenfalls, dass der laut Campus-Chef-Rocker Oliver Derks "härteste Band-Contest der Region" am 16. Juni am Spülwall 11 seinen phongewaltigen Höhepunkt erlebt.
Nackt und leer präsentierte sich noch kürzlich der Schaukasten des St. Töniser Schwimmbades H2Oh im Wirichs-Jätzke. Das hat sich inzwischen geändert. Leer ist der Kasten nicht mehr, dafür dreht sich nun alles um die Nackten in Tönisvorst. Die GMF als Noch-Betreiber des Bades propagiert den Renner ihrer Aktivitäten: das textilfreie Baden, das in der Hauszeitschrift der GMF unter Tönisvorst besonders herausgestellt wird. Während am 11. März Badespaß für die Familie angesagt ist, lädt die Geschäftsführung für Samstag, 17. März, ab 18 Uhr zum Nacktbadetag mit Massage ein. Und an jedem zweiten Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr lässt sich nach Erlernen der Saunaregeln der "Sauna-Kids-Führerschein" erwerben. Was das genau ist, wusste man an der Kasse auch nicht. Der Preis liegt aber bei immerhin 30 Euro.