Kriminalität in Willich: Kinder quälen Behinderten

Vier Jugendliche (15 bis 18 Jahre alt) sollen einen Neersener misshandelt und bestohlen haben.

Neersen. Offenbar seit Wochen haben Jugendliche einen geistig leicht behinderten Mann in seiner Neersener Wohnung gedemütigt und misshandelt. Die Polizei ermittelt gegen vier junge Willicher im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Sie sollen den 48-Jährigen unter anderem mit Zigarettenglut verletzt und bestohlen haben.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 18-jährigen Willicher. Auf Befragen hin gab er an, dass er mit Freunden "einen Spaß" habe machen wollen. Seine Freunde hätten sich wohl zu einem Bekannten geflüchtet.

Bei dem "Bekannten" handelte es sich um den 48-Jährigen. Die Beamten statteten dem behinderten, allein stehenden Mann einen Besuch ab - und trafen bei ihm auf drei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren. Die Wohnung machte einen völlig verwahrlosten Eindruck. Offensichtlich hatten alle Personen Alkohol getrunken.

Der 48-Jährige befand sich in einer hilflosen Lage. Die Beamten ließen ihn ins Krankenhaus bringen, da er oberflächliche Brand-Verletzungen hatte und über Schmerzen klagte. "Die Jugendlichen gaben zu, dem Mann Alkohol und Tabletten verabreicht und ihn mit brennenden Zigarettenkippen beworfen zu haben", erklärte Wiese.

Das Verbrechen Ein ähnlicher Fall wie jetzt in Neersen hat im August in Mönchengladbach für Aufregung gesorgt. Dort soll in Speick eine Bande aus Kindern und Jugendlichen die 80-jährige Agnes W. über Monate gedemütigt, geschlagen und bestohlen haben.

Konsequenzen Nach der Tat in Speick sind die beiden Hauptverdächtigen (13 und 12 Jahre) per Gerichtsentscheid aus ihren Familien geholt worden. Sie wurden in zwei pädagogische Jugendeinrichtungen weit außerhalb Mönchengladbachs gebracht.