„GötterSpeise“: Das Kulturprogramm in der evangelischen Kirche St. Tönis steht Eine Lesung und drei Konzerte

Tönisvorst · Die Kulturreihe „GötterSpeise“ in der evangelischen Kirche für das nächste halbe Jahr steht.

Das Programm von Harfenistin Christina Braga heißt „Samba, Jazz und Love“.

Foto: Schneider-Watzlawik

Dass mit Leslie Malton und Felix von Manteuffel auch in diesem Jahr wieder ein Ehepaar bei der dritten Auflage der „GötterSpeise“ dabei ist, ist eher ein Zufall, sagt Ulla Schneider-Watzlawik von der gleichnamigen Krefelder Kultur-

agentur. Im vergangenen Jahr gab es in der Kleinkunstreihe in der evangelischen Kirche in St. Tönis „Zähne einer Ehe“ mit den Schauspielern Christiane Leuchtmann und Hans Peter Korff. In diesem Jahr heißt es bei der szenischen Lesung „Ach, die Frauen“. Das renommierte Schauspielerpaar Leslie Malton und Felix von Manteuffel bedient sich dabei Erzählungen des Italieners Alberto Moravia. In ihnen dreht sich alles um die Liebe, Paare und die Rolle der Frauen. Malton und von Manteuffel, die vor allem auf Bühnen zu Hause sind, sind am Freitag, 22. November, in St. Tönis zu sehen und hören.

Ehrenamtliche der evangelischen Gemeinde unterstützen vor Ort

„Vier Veranstaltungen mit drei Konzerten und einer Lesung sind der Grundstein der GötterSpeise“, sagt Schneider-Watzlawik im WZ-Gespräch. Die Kulturagentur schlage die Künstler mit deren Programm der Organsationsgruppe der Evangelischen Kirche vor, die, neben dem Stadtkulturbund Tönisvorst, ein verlässlicher Partner sei. So hat der Stadtkulturbund das Programm in sein Programmheft aufgenommen, wirbt für sie und übernimmt den kartenvorverkauf. „Unsere Zusammenarbeit klappt sehr gut“, sagt Ulla Schneider-Watzlawik. Und der Kirchengemeinde sei es wichtig, die Kirche und das Gemeindehaus einem breiten Publikum zu präsentieren. Zudem gebe es Unterstützung bei den Veranstaltungen. Wie bei der Verköstigung der Gäste mit Getränken und auch Snacks. „Die Ehrenamtlichen geben sich viel Mühe. So passen sie beispielsweise die Weine oder Häppchen dem Land an, das bei einem der Konzerte eine Rolle spielt.“ Das könnte beim letzten Termin (13. März) der „GötterSpeise“-Reihe so sein. Denn dann geht es um „Samba, Jazz and Love“ mit Christina Braga, einer Harfenistin aus Südamerika, und ihrem Begleiter, dem Bassiten Riccardo Medeiros. Schneider-Watzlawik lobt Braga als „weltweit geachtete und mit Preisen überhäufte Großmeisterin ihres Instruments“. Ihre Wurzeln habe sie in der Klassik, bewege sich aber „wie selbstverständlich über die Genres hinweg“.

Nach der szenischen Lesung im November heißt es aber zunächst am Freitag, 6. Dezember, „Merry briX-mas“. Die Mezzosopranistin Kerstin Brix ist bekannt für ihre Weihnachtskonzerte. „Es wird auch ein paar Lieder geben, bei denen die Zuhörer mitsingen können“, sagt Schneider-Watzlawik.

Seit mehr als 40 Jahren ist Lydie Auvray mit ihrem Akkordeon unterwegs. Am 31. Januar werden sie, Markus Tiedemann (Gitarren) sowie Eckes Malz (Klavier, Percussion) in St. Tönis auftreten. 2015 erschien Auvrays Album „Musetterie“. Und so heißt auch das Motto des Abends. Dabei handelt es sich um eine eigene Wortschöpfung, wie Lydie Auvray einmal erklärt hat: Ihre Stücke spiegelten wider, was sie aus ihren Musette-Wurzeln gemacht habe. Musettes sind Stücke und Tänze des 18. Jahrhunderts, oft im Dreivierteltakt. Auvray, so Schneider-Watzlawik, habe dem „volkstümlich-verstaubten Instrument zu neuem, modernem Glanz verholfen“.

Vor drei Jahren hatten Ulla Schneider-Watzlawik und ihr Mann der Kirchengemeinde angeboten, Veranstaltungen für die Kirche an der Hülser Straße mit ihren 170 Plätzen zu organisieren. „Unser Ziel ist es, Konzerte und Lesungen sehr guter Qualität anzubieten. Mit Künstlern, die vielleicht nicht bei allen bekannt sind, aber auf die sich das Publikum einlässt“, sagt Schneider-Watzlawik. Und die gut besuchten Veranstaltungen zeigten, das die Vorgabe „Seelennahrung, eine besondere ,GötterSpeise’“ aufgehe. „Wir haben uns mit der Reihe mittlerweile in St. Tönis etabliert und auch Gäste aus Krefeld und der Umgebung von Tönisvorst.“