Landschaftswächter Reimer Martens: „Viele Leute halten sich nicht an Regeln“

Landschaftswächter Reimer Martens lud zum Grünen Tisch: Etliche ärgern sich über entsorgten Müll in der Natur und Hundehalter.

St. Tönis. Landschaftswächter Reimer Martens hatte zum ersten Grünen Tisch eingeladen. 16 an Umweltthemen Interessierte kamen dazu ins Haus Wirichs. Es fand ein reger Austausch statt. Und obwohl noch kein konkreter Termin vereinbart wurde, geht Martens davon aus, dass weitere Treffen folgen werden.

Natur und Freizeit — dass sich das nicht immer verträgt, machte Martens deutlich: „Es gibt viele Leute, die +++sich in der freien Natur nicht an Regeln halten, die Müll entsorgen, ihre Hunde frei laufen lassen und Schäden anrichten.“

Ulrich Greiffenstein vom Anglerverein Petrijünger beklagte, dass Unrat in großem Stil an ihrem Gewässer abgeladen werde. Über die inflationäre Zunahme von Hunden und über Hundehalter, die mit ihren Tieren oft nicht umgehen können, klagte Johannes Capell, stellvertretender Leiter des Hegerings Vorst und amtlich bestätigter Jagdaufseher.

Frustriert zeigte sich die Gesprächsrunde in Bezug auf die Entsorgung von Müll in der Landschaft: „Das wird immer ein Thema bleiben“, so die einhellige Meinung. Aber es wurden auch Vorschläge gemacht: So müsse stärker kommuniziert werden, etwa im Abfallkalender, dass Müll ordnungsgemäß entsorgt werden kann, und zwar zu recht niedrigen Tarifen.

Gelobt wurde das Ordnungsamt, das stets umgehend reagiere, wenn Müll in der Natur deponiert wurde. Dass es Interessenkonflikte gibt, machte Hermann-Josef Hegger, Vorsitzender der Ortsbauernschaft, deutlich: So gut Hecken als Lebensraum für viele Tiere auch seien, so hätten sie doch auch negativen Einfluss auf den Wuchs der Feldfrüchte in ihrer Nähe. Dies sei vor dem Hintergrund „exorbitant hoher Pachtpreise“ ein nicht zu vernachlässigendes Argument.

Monika Schüren (Nabu) beklagte, dass die Landschaft mehr und mehr ausgeräumt werde. Wenn Streuobstwiesen zu Bauland werden, hätte der Steinkauz keine Lebensgrundlage mehr.

Martens beklagte den drastischen Rückgang der Feldlerche. Landwirte sind aufgerufen, Streifen in Feldern freizulassen. Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft zahlt teilnehmenden Betrieben einen Zuschuss.

Was die Teilnehmer des Grünen Tisches verband? Klaus Ingenhag von der Interessengemeinschaft Laschenhütte, die sich auch um die Kröten kümmert, brachte es auf den Punkt: „Man wird belächelt, wenn man sich für die Natur einsetzt.“