Hilfsorganisation aus Schiefbahn Leprahilfe erhält Post aus Indien

Schiefbahn · Seit 1963 ist die Leprahilfe Schiefbahn aktiv. Die Hilfsorganisation unterstützt seit vielen Jahren das Leprakrankenhaus von Dr. Remy Rousselot in Indien. Der schrieb nun einen Dankesbrief.

 Das Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath hat bei einem Spendenlauf im Sommer rund 40 000 Euro gesammelt. Auch Kamadeb Rana (2.v.l.) und Remy Rousselot (2.vr.) waren gekommen.

Das Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath hat bei einem Spendenlauf im Sommer rund 40 000 Euro gesammelt. Auch Kamadeb Rana (2.v.l.) und Remy Rousselot (2.vr.) waren gekommen.

Foto: Bianca Treffer

(svs) Die Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn besteht seit jetzt 60 Jahren. Im Jahr 1963 gründete der Geistliche August Peters die Organisation, der seit vielen Jahren Willichs Ex-Bürgermeister Josef Heyes als Vorsitzender vorsteht. Seit vier Jahrzehnten unterstützt die Leprahilfe dabei auch den französischen Arzt Dr. Remy Rousselot, der mit Hilfe der Schiefbahner eine Lepra-Klinik in Indien betreibt.

Der Medizinier, der im Sommer 2023, da er selbst gesundheitlich stark angeschlagen ist, vermutlich zum letzten Mal selbst Schiefbahn besuchte, bedankte sich nun mit einem Brief, den er auf Deutsch schrieb, für die Unterstützung und gab zugleich eine Art Rechenschaftsbericht ab. „Unser und Euer Leprakrankenhaus mit 50 Betten hat in diesem Jahr 624 Lepraoperationen an Händen und Beinen ausgeführt. Die Lepraaufnahme hat 190 [Personen] erreicht. Leider mussten zwei Beine amputiert werden“, schreibt der Experte für die Seuche, die viele Menschen im Mittelalter verorten, die in weiten Teilen Afrikas und Asiens aber nur zu präsent ist.

Rousselot geht in seinem Schreiben auch auf die Kosten ein. Der Verfall der Indischen Rupie helfe dabei, mit Hilfe der Unterstützung in harten Euro den Betrieb aufrecht zu erhalten. „Der Finanzbericht ist auch zufriedenstellend [...] Trotz der finanziellen Krise, in Rupien sind die Preise einigermaßen stabil geblieben. Ein chirurgisches Bett im Krankenhaus kostet uns nur noch 5,44 Euro am Tag. Wohlgemerkt: Inklusive Verpflegung, obgleich diese viel teurer geworden ist (Zitat sprachlich etwas korrigiert)“, schreibt er. Pro Monat habe das Krankenhaus damit Kosten von – nach Deutschen Verhältnissen minimalen – 8277,62 Euro verursacht. Und das inklusive sieben Leprakolonien. Der Verwaltungsanteil betrage unter zwei Prozent (1,37 Prozent genau). Einen besonderen Dank senden Rousselot und seine Schiefbahner Mitstreiter dabei ins benachbarte Anrath. Dort hatten die Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums bei einem Spendenlauf im Sommer insgesamt rund 40 000 Euro Spendensumme erlaufen. Damit deckten sie im Alleingang fast ein halbes Jahr der Kosten des Krankenhausbetriebes. Den Dank nach Anrath unterstützt auch Heyes ganz explizit. „Wir waren im Sommer ja mit Remy Rousselot am Gymnasium und haben den Scheck entgegengenommen. Diese Art der Unterstützung ist Gold wert und zeigt, wie breit die Leprahilfe in Willich aufgestellt ist. Dafür danken wir sehr“,
sagt er.

(svs)