Liegt in Vorst noch eine Bombe?
Mit Probebohrungen wird nach Blindgänger gesucht.
Vorst. Es ist kein Bombenfund. Allerdings besteht der Verdacht, dass in Vorst ein Blindgänger der Alliierten liegen könnte. Auslöser dieser Vermutung sind Zeitzeugenberichte. Um den Verdacht zu überprüfen, hat die Stadt Tönisvorst jetzt den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf eingeschaltet. Zwischen Mitte und Ende Mai ist ein Termin für nähere Untersuchungen — so genannte Sondierungsbohrungen — angesetzt.
Wie läuft eine solche Untersuchung ab? Geomagnetische Sonden können Störungen des Erdmagnetfeldes — zum Beispiel durch Bomben oder andere eisenhaltige Körper — entdecken. In einem wabenförmigen Raster — beginnend vom Mittelpunkt — werden bis zu 37 Bohrungen bis zu einer Tiefe von 7,5 Meter eingebracht. In diesen Bohrungen wird dann mit einem Magnetometer detektiert. Ergibt die Detektion ausreichende Hinweise auf einen Eisenkörper, wird dieser Körper geborgen. Dies kann mit einer offenen Grube oder auch mit einer Baugrubensicherung aus Aluminiumringen geschehen. Handelt es sich bei dem detektierten Eisenkörper um eine Bombe, so wird diese in der Regel vor Ort entschärft.
Für den Fall, dass sich der Verdacht erhärtet und eine Bombe gefunden wird, trifft die Stadt bereits jetzt Vorkehrungen: Urlaub für diverse Mitarbeiter der Stadtverwaltung ist vorsorglich auf Eis gelegt, es werden potenzielle Evakuierungspläne vorbereitet. Auch werden jetzt bereits Trupps sondiert, die zwei bis drei Tage, bevor die Untersuchungen beginnen, gezielt betroffene Anwohner schriftlich und auch noch einmal mündlich über die bevorstehenden Arbeiten und mögliche Auswirkungen informieren.
Eine Information darüber, wo die Untersuchungen stattfinden werden, wird die Stadtverwaltung ausdrücklich nicht geben, um Schaulustige — die in solchen Fällen mitunter aus ganz Deutschland anreisen — nicht zu animieren. Red