Märzenfest: Volles Zelt und gute Laune an der Wasserachse
Bürgerschützenverein ist mit Resonanz am Samstag sehr zufrieden. Der Freitagsband hätte man mehr Besuch gewünscht.
Willich. Experiment geglückt: Das erste Märzenfest des Bürgerschützenvereins auf dem Gelände von Stahlwerk Becker war insgesamt ein voller Erfolg. Im Mittelpunkt stand die Veranstaltung am Samstagabend: Das Zelt war mit 1850 Besuchern ausverkauft, und die Willicherinnen bewiesen, dass ihnen die Trachtenmode sehr gut steht. Den Schützen — viele von ihnen in Lederhosen und karierten Hemden — ließen sich das spezielle Märzenbier der Auer-Brauerei in Rosenheim schmecken.
Dass es ihnen gut bekommen war, merkte man spätestens am Sonntag: Zur Generalversammlung (ausführlicher Bericht folgt) waren sie alle wieder da. ASV-Präsident Willi Stennes zog eine positive Bilanz, verschwieg aber nicht, dass er sich für den Freitag mehr Besucher gewünscht hätte: „Vor allem habe ich jüngere Leute im Festzelt vermisst.“
Dominik Zucker war dabei, als die Meerbuscher Band „Mammaplatzda“ vor 500 Besuchern auftrat: „Die Stimmung war gut und die Band ist sehr gut angekommen“, sagte der 17-Jährige. Bürgermeister Josef Heyes hatte das Märzenfest stilecht in Lederhose mit dem Fassbieranstich eröffnet. „Die Zwiebeltreter“ sorgen am Samstagabend mächtig für Stimmung. Das Thekenzelt war so gut beheizt, dass selbst Damen mit tiefen Ausschnitten nicht frieren mussten.
Alles andere als selbstverständlich: Es ging absolut entspannt und friedlich zu. Draußen herrschte vor allem am Sonntag ein eisiger Wind. Nur Hartgesottene flanierten entlang der Wasserachse, wo das kulinarische Angebot reich war. Fritten, Backfisch, Crêpes oder Flammkuchen — die Auswahl war enorm.
Ein Publikumsmagnet: Die Fotoausstellung von Peter Wynands im Gründerzentrum stieß auf große Resonanz. „Ganz fantastisch“, lobte der frühere Protokollchef Karl-Heinz Pötters. Peter Wynands hatte keinen Schützenkönig ausgelassen, los ging es mit Josef Bützen im Jahre 1886. Ein Foto von 1952 machte deutlich, dass damals 20 Pfennig Eintritt für den Schützenplatz erhoben wurden — zu entrichten an einer kleinen Kassenbude aus Holz. 1968 dann waren 50 Pfennig fällig — in diesem Jahr wurde diese Kirmesplatzbenutzungsgebühr abgeschafft.
Am Sonntag kam auch die Oldtimertraktoren-Schau beim Publikum sehr gut an. Franz-Josef Verhalen aus Neersen hatte einen ganzen Anhänger voller landwirtschaftlicher Geräte von früher mitgebracht, der sogenannte Hundspflug dürfte gut und gerne 100 Jahre alt sein, er gehört Werner Maaßen aus Willich.
Verhalen hatte unter anderem eine Getreidemühle aus den 1940er Jahren und eine Kartoffelquetsche aufgeladen. Er war in einem Mc Cormick von 1959 vorgefahren, der so gut wie unrestauriert ist.
Gleich gegenüber den alten Landmaschinen gab es Schlager-CDs zu kaufen. Das „Best of“ von Helene Fischer gehörte zu den begehrten Exemplaren. Zwei Karussells lockten die Kinder an. Der ganz große Ansturm blieb wegen des windigen, kalten Wetters aus. Die Resonanz auf das erste Märzenfest war dennoch so gut, dass es 2016 eine Neuauflage geben soll.