Willich Markt soll für Leben sorgen

In Alt-Willich sollen auch samstags Blumen, Käse und Gemüse verkauft werden. Das haben sich die stationären Einzelhändler gewünscht.

Willich: Markt soll für Leben sorgen
Foto: Reimann

Willich. Die Willicher Politik möchte einen zweiten Markt-Tag für Alt-Willich einrichten — und zwar am Samstagvormittag. Für diesen konkreten Terminvorschlag des CDU-Fraktionsvorsitzenden Johannes Bäumges sprachen sich alle Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss aus.

Hintergrund: Politik und Verwaltung überlegen seit Anfang 2016, wie die Märkte in Alt-Willich und Schiefbahn zeitgemäßer organisiert werden können. Die Verwaltung soll daher jetzt mit den Händlern, die derzeit auf dem Markt am Donnerstag ihre Waren anbieten, sprechen, ob sie Interesse an einem Samstagstermin haben und in welchem Zeitfenster. Bestehe kein Interesse, sollen für den Samstag andere Marktbeschicker gewonnen werden. Der dritte Aspekt: Die Verwaltung soll ein Konzept für mindestens zwei „Abend-Märkte“ in den Sommermonaten erarbeiten und zur Beratung vorlegen. Die Abend-Märkte sollen dann in einem Jahr getestet werden.

Mit dem Markttermin am Samstag folgten Politik und Verwaltung Wünschen des stationären Einzelhandels: Dieser beklagt, dass am Samstagvormittag in Willich nicht viel los ist. Insgesamt wurde Bäumges mit einigen Punkten in seiner Beschlussempfehlung präziser und umfassender als die Verwaltung in ihrer Vorlage — wobei die generelle Richtung in etwa die gleiche ist.

Des Weiteren beschäftigten sich die Ausschussmitglieder mit dem Markt in Schiefbahn. Dort soll das Projekt „junger Markt“ weiter verfolgt werden. Das Problem: Prof. Dr. Hebel, der an der Hochschule Niederrhein ein möglicher Ansprechpartner gewesen war, ist seit Ende Februar im Ruhestand. Die Verwaltung soll jetzt den Kontakt zu ihm suchen und fragen, ob er an einer Zusammenarbeit interessiert ist. Wenn nicht, solle eine andere Hochschule gesucht werden.

Auf jeden Fall soll die Verwaltung versuchen, weitere Marktbeschicker zu finden, damit zum Beispiel Käse und Blumen — die zum sogenannten Kernsortiment eines Marktes gehören — angeboten werden. Dies war Meinung der Verwaltung, wurde aber auch von Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD-Fraktionsvorsitzender) noch einmal gewünscht.

Raimund Berg (Grüne) schlug vor, regionale Bauern zu fragen, ob sie an einem Marktstand interessiert seien. Dazu bemerkte Bürgermeister Josef Heyes, dass die meisten Landwirte an ihren Hof gebunden seien. Als Berg beharrte, meinte die Technische Beigeordnete Martina Stall, dass die Stadt gerne noch einmal ein Gespräch suchen werde.

In der schriftlichen Vorlage der Verwaltung stand zudem die Idee, eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Marktgilde zu suchen. Das lehnte Christian Pakusch (CDU) ab. Geschäftsbereichsleiterin Andrea Ritter informierte den Ausschuss, dass die Marktgilde zwischenzeitlich eine Zusammenarbeit abgelehnt habe. Sie sei nur daran interessiert, alle Märkte in der Stadt zu verwalten.

Wichtig für die Marktkunden: Auf jeden Fall wird der Wochenmarkt in Alt-Willich während der Bauarbeiten zur Neugestaltung des Marktplatzes auf dem Kaiserplatz stattfinden. Der Marktmeister arbeitet gerade an einem Aufstellungsplan für die Stände. Ab dem zweiten Quartal 2019 soll der Markt wieder auf dem — dann neu gestalteten — Platz vor der Kirche St. Katharina stattfinden