Willich Mehr Flüchtlinge für Willich
65 weitere Personen sollen im Februar in der Stadt eintreffen.
Willich. Der Sozialausschuss hat einstimmig beschlossen, dass der Arbeitskreis Fremde in der Stadt Willich auch künftig eine Stelle im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes einrichten darf. Die Stadt wird sich an den Kosten beteiligen. Die neue Stelle ist bis zum 31. August 2018 befristet. Der Arbeitskreis Fremde möchte die Stelle wieder mit einem Flüchtling besetzen.
Elf Flüchtlinge dürfen sich auf eine Stelle im Rahmen der Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen freuen. Sie müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um an diesem Pilotprojekt teilnehmen zu dürfen. Das Motto lautet „Integration durch gemeinnützige Arbeit“. Sie werden zur Sauberhaltung der Liegenschaften für Asylbewerber eingesetzt. Als Entschädigung erhalten sie zu den für alle Flüchtlinge geltenden Leistungen zusätzlich 0,80 Euro Stundenlohn — dieser Satz ist von 1,05 Euro gesenkt worden. Es handelt sich um ein Programm der Bundesagentur für Arbeit.
Die Stadt Willich muss weitere Flüchtlinge aufnehmen. Der Verteilungsschlüssel wurde geändert, um zu verhindern, dass es zu einer konzentrierten Unterbringung in den Großstädten kommt. Die Landeseinrichtung im ehemaligen Katharinen-Hospital findet hier keine Anrechnung. Aktuellen Berechnungen zufolge muss die Stadt Willich mit weiteren 65 Personen rechnen — diese Zuweisungen sollen im Laufe des Februars erfolgen, also sehr kurzfristig. Erst fünf Tage vorher erfahren die Verwaltungsmitarbeiter, wer denn genau kommt, alleinstehende Männer oder aber Familien. Die erste Unterbringung zur Vermeidung von Obdachlosigkeit wird im Flüchtlingsdorf an der Moltkestraße erfolgen. Von dort aus sollen sie so schnell wie möglich in Mietwohnungen vermittelt werden.
Dieter Lambertz (CDU) sieht die Stadt, die in größerem Stil Sozialwohnungen errichten lässt, auf dem richtigen Weg: „Dass wir Wohnungen bauen, kommt uns jetzt zugute.“
Merlin Praetor (Bündnis 90/Die Grünen) ließ sich von Sozial- und Schuldezernentin Brigitte Schwerdtfeger bestätigen, dass Kinder eine Willicher Schule besuchen werden.
Sarah Bünstorf (SPD) erinnerte daran, dass ja noch mit vielen weiteren Zuweisungen zu rechnen sei, weil die Flüchtlinge in der zentralen Aufnahmestelle im ehemaligen Willicher Krankenhaus nicht mehr wie bisher auf das Kontingent der Stadt angerechnet werden. „Kann es dann zu Engpässen kommen?“, wollte Bünstorf wissen. „Ich denke nicht“, antwortete Brigitte Schwerdtfeger.