Geschwindigkeitsmessungen in Wekeln Mobiler Laser-Blitzer in Willich eingesetzt
Willich · Der Kreis Viersen setzt im Kreisgebiet nun neuartige „semi-mobile“ Laser-Blitzer ein, um in Wohngebieten Temposündern den Kampf anzusagen. Obwohl die Kästen eher altbacken wirken, bringt die neue Radartechnik einige Vorteile mit sich.
. (jbu) Der sperrige Apparat, der da neulich so unschuldig neben den Altkleider-Containern an der Straße „Wekeln“ stand, hat etwas von einem Kampfroboter. Die Art von Maschinen mit künstlicher Intelligenz, wie sie sich die Menschheit vor vielen Jahrzehnten vorgestellt und in apokalyptischen Sci-Fi-Filmen dargestellt hat. Und auch das Ungetüm in Willich-Wekeln kann mit seiner roten Lampe Laserstrahlen abschießen. Nur, dass diese nicht durch Metall und Gestein schneiden, sondern die Geschwindigkeit von vorbeirauschenden Autos messen, um Temposünder zu überführen.
Vom 5. Bis 12. April aufgestellt und erst im Februar 2022 für 240.000 Euro angeschafft hat den Laser-Blitzer der Kreis Viersen. Wobei der Laser-Blitzer eigentlich keinen Blitz im klassischen Sinn abgibt, sondern lediglich ein Digitalfoto macht. Der Kreis erklärt auf Anfrage, dass auch die Stadt Viersen und die Polizei einen solchen „semi-mobilen Blitzer“ im Einsatz habe und die Anschaffung Bestandteil der seit 2017 laufenden Umstellung von Radartechnik auf Lasertechnik sei.
„Semi-mobil“ deshalb, weil das Gerät einerseits leicht transportiert und an verschiedenen Orten aufgestellt werden könne – man komme da einem Bedürfnis aus der Bevölkerung nach, die sich in ihrem Wohnumfeld eine bessere und flexiblere Kontrolle der Verkehrssicherheit wünsche. Andererseits könne der Blitzer aber auch längerfristig an einem Standort stehen bleiben. „Es ist eine Kombination aus mobiler und stationärer Überwachung der Geschwindigkeit“, sagt eine Sprecherin. Eingesetzt werde das Gerät im gesamten Kreisgebiet.
Die weiteren Vorteile des Laser-Blitzers seien technischer Natur, heißt es vom Kreis: Es braucht keine Filme mehr, die Bilder sind digitalisiert, die Geräte sind offenbar nicht so wartungsintensiv, im Gegensatz zu den alten Geräten muss nicht die Straße aufgebuddelt und mit Sensoren versehen werden. Auch sei die „technische Unterstützung (Ersatzteile, Aktualisierung der Software, Modernisierung der Hardware usw.) für die alte Radartechnik ausgelaufen“, so der Kreis. Und dann sollen die Geräte auch noch wesentlich zuverlässiger und beweiskräftiger Gewschwindigkeitsübertretungen erfassen. In der Vergangenheit sind immer wieder Menschen juristisch gegen Blitzerbilder vorgegangen.
Wie viele Autofahrer nun binnen einer Woche beim zu schnellen Fahren durch die Tempo-30-Zone in Willich-Wekeln erwischt werden konnten, hat der Kreis allerdings offenbar noch nicht ausgewertet.
Jedenfalls ist auf Nachfrage von einem „mehrstufigen Vorgang“ die Rede: „Eine erstmalige belastbare Auswertung wird der Kreis Viersen voraussichtlich im zweiten Halbjahr vorlegen können. Aktualisierungen danach könnten schneller erfolgen“, erklärt die Kreissprecherin.