Nach dem Anschlag: Senioren-Café feiert Wiedereröffnung
Nach dem Anschlag gab es beim ersten Marktfrühstück viel Andrang.
St. Tönis. Freundlich scheint das Licht durch die Fenster der Remise nach draußen. Drinnen ist es gemütlich. Sofas — schwarz und grün gemustert — stehen gemeinsam mit dunklen Lederstühlen um die schweren Massivholztische.
„Schön?“ sagt eine Dame von etwas über 80 Jahren mit einem fragenden Unterton in der Stimme und sieht sich prüfend um. Hinter ihr steht Heidi Sorgalla, die Vorsitzende des Vereins Alter-nativen, und hält die Luft an. Was mag jetzt kommen? Die vergangenen drei Wochen seit der missglückten Eröffnung des Cafés nach einem Anschlag mit Buttersäure waren anstrengend genug.
Die alte Dame hat ihren Rundblick beendet. „Schöner als schön“, sagt sie dann zufrieden und nimmt am größten Tisch mit ihren Freundinnen Platz, um sich das große Marktfrühstück schmecken zu lassen.
„Das Büffet ist gut“, befindet einen Tisch weiter Marlies Langhammer, die zum ersten Mal da ist. Monika Fink hat sie überzeugt, mitzukommen. „Wir sind schon länger mit einer Clique donnerstags hier, aber heute hatte sonst niemand Zeit.“
„Wir wollen das Café zur Zentrale machen für die Altenarbeit“, sagt Heidi Sorgalla. Denn genau diese Aufgabe habe die Stadt Tönsivorst dem Verein übertragen, so Heidi Sorgalla weiter. Und das, was Altenarbeit bedeute, habe sich in den letzten Jahren stark verändert. „Es gibt einen Generationswechsel bei den Alten“, sagt Heidi Sorgalla. Die jetzt nachkommenden „jungen Alten“ sind gerade aus dem Beruf ausgestiegen, fühlen sich körperlich und geistig fit, wollen gefordert werden, hat sie beobachtet.
Deshalb werde das Café in der Remise ein „Café des Tuns“. Natürlich könne man auch einfach ganz in Ruhe nur einen Kaffee trinken, aber es gebe ebenfalls Ansprache und genug Aktionen zum Mitmachen.
Im ehemaligen Büro neben dem Café ist eine kleine Bibliothek entstanden. Dort soll es bald auch einen Internet-Anschluss geben, bei dem die beiden Sozialarbeiterinnen Elke Schwetlik, die schwerpunktmäßig das Café betreut, und Tanja Thelen, auch mal Hilfestellung im Netz geben.
Das Büro für Einzelberatungen ist jetzt im Obergeschoss, daneben soll ein großer Seminarraum mit Computerausstattung eingerichtet werden. Denn die Computergruppen des Vereins erfreuen sich immer größerem Zulauf.
Auch die Kultur steht im Blickpunkt. Gedichteabende und Tanztee sind schon geplant. Gedichtabende und Tanztee sind schon geplant.