Neersen: "Die Intendantin wählt die Stücke aus"
Mit Spannung erwartet der Festspielverein den Spielplan für den Sommer 2011.
Neersen. Hans Kothen schwört Stein und Bein, dass er den neuen Spielplan für die Festspiele im Sommer 2011 noch nicht kennt. "Intendantin Astrid Jacob ist zurzeit in Urlaub. Am 5. Oktober wird sie die Namen der neuen Stücke im Schloss vorstellen."
Hans Kothen schwört ebenfalls, dass die Intendantin trotz der enttäuschenden Zuschauerzahlen in der gerade abgelaufenenen Spielzeit "freie Hand in der Auswahl behält". Das sagt er, obwohl Jacobs Mut, das gesellschaftskritische und moderne Stück "Der Gott des Gemetzels" anzusetzen, nicht belohnt worden war. Die Auslastung erreichte keine 50 Prozent.
"Frau Jacob hat unser vollstes Vertrauen", betont Kothen und schließt damit den gesamten Vorstand des Festspielvereins ein, der sich am Donnerstag getroffen und mit einem "Arbeitspapier" von Kothen auf die Zukunft eingeschworen hat. Es handele sich bei dem Papier "um einen Denkanstoß und eine To-do-Liste", sagt Kothen. Jedes Vorstandsmitglied werde sich nun Gedanken zu Werbekonzept und zu neuen Ideen machen. Ein Schwerpunkt dabei: "Wie kann es gelingen, die Willicher stärker anzusprechen?"
"Man kann auch einmal darüber nachdenken und mit der Intendantin reden, ob das Programm gestrafft werden sollte", so Kothen. Sechs, sieben Produktionen bei 67 Vorstellungen gab es in diesem Sommer. Eine Reduzierung auf beispielsweise 55 führe dazu, die Auslastung zu erhöhen. "Die Leute besuchen nicht sechs, sieben Stücke."
Kritische Reaktionen von Sponsoren habe es trotz des Besuchereinbruchs nicht gegeben, sagt Kothen. "Da bin ich auch zuversichtlich."
Als zuversichtlich umschreibt er auch die Haltung im Festspielvereinsvorstand. "Da ist kein Wehklagen. Wir sammeln nun Ideen, wägen sie ab. Wir stellen die Welt nicht auf den Kopf. Aber das Nachdenken ist erlaubt."