Schlossfestspiele Neersen Premiere wegen Gewitter verschoben

Neersen · Erst zum zweiten Mal in der 40-jährigen Geschichte der Schlossfestspiele musste am Samstag eine Premiere abgesagt werden. Die Karten können an der Theaterkasse gegen Karten für eine andere Vorstellung von „Stepping Out“ eingetauscht werden.

Zunächst wurden die Gäste aufgrund des Wetters in das Schloss gebeten, später dann wurde die Premiere ganz abgesagt.

Foto: Norbert Prümen

Der Himmel über Neersen wird immer dunkler, während sich der Schlosshof am Samstagabend nach und nach mit Menschen füllt. Fast 500 Gäste haben Karten für die ausverkaufte Premiere des zweiten großen Abendstücks der diesjährigen Schlossfestspiele. Aber noch bevor die Gäste zu ihren Plätzen auf die Freilufttribüne gehen, bittet die Festspielleitung sie ins Schloss. Ein Gewitter mit Blitz, Donner und Regen hat sich angekündigt. Einige Zuschauer scherzen, bisher habe das Abendstück immer erst um 20.30 Uhr begonnen und nicht, wie in dieser Spielzeit, schon um 20 Uhr. Es sei also nichts dabei, wenn es etwas später werde.

Aber auch um 20.30 Uhr harren die Zuschauer, die Darsteller und Darstellerinnen, Intendant Jan Bodinus und Regisseur Matthias Freihof noch im Inneren des Schlosses aus, während sich auf der Bühne und den Zuschauerrängen der Regen ergießt und Blitze am Himmel zucken. Erst nach einer knappen Stunde sieht es so aus, als könne das Stück „Stepping Out“ doch noch starten.

Aber noch bevor alle Gäste auf ihren Plätzen sitzen, wird der Regen wieder stärker, und die Regencapes, die zum Selbstkostenpreis abgegeben worden sind, bieten keinen ausreichenden Schutz gegen das viele Wasser von oben. Kurzerhand werden die Premieregäste ins Restaurant „Castello da Chiara“ eingeladen, wo das Team ein Fingerfood-Büfett vorbereitet hatte – eigentlich für die geplante After-Show-Party.

Und während die 500 Gäste sich an den Köstlichkeiten gütlich tun und sich gerne zu Getränken einladen lassen, beschließt der Krisenstab um Bürgermeister Christian Pakusch (CDU), Intendant Jan Bodinus und Sabine Mroch, Vorsitzende des Festspielvereins, schweren Herzens, die Vorstellung abzusagen. „Zunächst hatten wir ein Sicherheitsproblem wegen des Gewitters, dann gab es Probleme mit dem Strom aufgrund des Regens. Außerdem war die Bühne viel zu nass und rutschig für die Stepptanz-Einlagen“, erklärt Jan Bodinus die Entscheidung.

Und als das Gewitter dann um 22 Uhr endlich vorbeigezogen ist, ist es schlicht zu spät, um mit dem mehr als zweistündigen Stück zu beginnen. „Wir können die Leute ja nicht bis nach Mitternacht hier halten“, sagt der Intendant. Nun findet die Neersener Erstaufführung der Komödie „Stepping Out“ am Mittwoch statt. Auf dem Spielplan wäre das die zweite Aufführung gewesen.

„Alle Karten behalten ihre Gültigkeit“, sagt Bodinus. Ab Montag, 22. Juli, können die Eintrittskarten für die ausgefallene Vorstellung an der Theaterkasse gegen Karten für einen anderen Vorstellungstermin von „Stepping Out“ oder gegen einen Gutschein eingetauscht werden. Auf dem Spielplan stehen bis zum 16. August noch 17 Aufführungen der Komödie mit Stepptanz. „Wir sind sicher, es findet sich für jeden ein Termin, der passt“, sagt Bodinus.

Immer mal wieder mussten in der Vergangenheit Theateraufführungen auf der Freilichtbühne am Schloss unterbrochen werden, weil ein plötzlicher Platzregen vom Himmel prasselte. Die Neersener Zuschauer nahmen es stets gelassen, so auch am Samstag. „Was will man machen?“, sagt eine Besucherin. „Dieser Sommer ist ein ewiger April. Da muss man immer mit allem rechnen und kann draußen nur wenig planen.“

Karten können auch zurückgegeben werden

Der Intendant betont auch im Namen des gesamten Krisenstabs: „Wir danken dem Publikum, das geduldig auf unsere Entscheidung gewartet hat, und hoffen, dass alle Interessierten die Steppkurs-Komödie bald erleben können.“ Die nächsten Vorstellungen sind am Mittwoch, 24. Juli, Donnerstag, 25. Juli, Freitag, 26. Juli, und Samstag, 27. Juli, jeweils um 20 Uhr. Am Sonntag, 28. Juli, wird die Show um 17 Uhr gezeigt.

Wer an diesen und den weiteren Terminen verhindert sei, könne die Karten auch erstatten lassen, aber: „Natürlich würden wir uns mehr freuen, wenn die Zuschauer und Zuschauerinnen zu einer anderen Aufführung kommen“, sagt der Intendant. Aufgrund von Kürzungen der städtischen Mittel sei der Etat knapp bemessen. „Umso schöner ist es, dass das Kinderstück eine Auslastung von 94 Prozent hat“, sagt Bodinus.