Neersen: Rastplatz für 1100 Radler

Die NRW-Radtour 2010 steuerte am Wochenende den Schlosspark ab.

Neersen. Los ging es am vergangenen Donnerstag auf dem Münsterplatz in Bonn. Die NRW-Radtour über insgesamt 235 Kilometer endete am Sonntag auf der für den motorisierten Verkehr gesperrten A 40 bei Mülheim. Die rund 1100 Radler machten dabei auch eine Rast im Neersener Schlosspark.

Das tolle Ambiente kam sehr gut an. Günther Schweitzer (71), pensionierter Telekom-Beamter aus Asslar bei Wetzlar in Hessen gehörte zu dem nicht enden wollenden Pulk von Radfahrern, die am Samstag kurz nach 15 Uhr in Neersen ankamen, eskortiert von Motorradpolizisten. Das Begrüßungsklingeln wurde nur von Moderator Dirk Elfgen übertönt.

Organisator Jürgen Klotzbücher (42) von der Stiftung NRW konnte zufrieden sein: Keine besonderen Zwischenfälle, fast leere "Besenwagen", die an ihre Leistungsgrenzen Gestoßenen aufsammelten, alles lief rund. Günther Schweitzer saß auf einer Holzbank im Schlosspark, schaute sich um und stellte fest: "Das ist bis jetzt die schönste Umgebung, die ich während der Tour gesehen habe." Ein großes Kompliment, vor allem, wenn man bedenkt, dass Schloss Dyck ja auch ein Ziel der Radler war.

"Genießen Sie die Zeit hier", so Bürgermeister Josef Heyes, der den letzten Kilometer mitgeradelt war. Und: "Willich ist eine fahrradfreundliche Stadt."

Zum ersten Mal dabei: Hans Georg Leber (60) aus dem bekannten Urlaubsort Winterberg. Auch ihm gefiel das Ambiente im Schlosspark.

Was möchtest Du für einen Kuchen - die Auswahl ist so groß hier": Eine Radlerin hatte die Qual der Wahl. Während andere sich eine großzügige Kalorienzufuhr gönnten und zum Kuchen gerne Sahne nahmen, streckten andere alle Viere von sich auf den Rasenflächen im Schlosspark.

Für locker-flockige Unterhaltung sorgten die Formation Super-Jazz aus Düsseldorf sowie Josef Tratnik und Schlossfestspiel-Intendantin Astrid Jacob. Beide spielten einen Sketch von Loriot - er wollte ihr das Rad abschwatzen.

Die NRW-Stiftung und die Westdeutsche Lotterie hatten ein Rundum-Sorglos-Paket geführt: Während die Radler relaxten, kümmerten sich Zweiradmechaniker um die "Wehwehchen" der Drahtesel. Insgesamt bestand der Tross der Kümmerer aus gut 80 Personen. Um 17 Uhr ging es dann weiter. Nach der Ruhepause im Schlosspark dürften alle die letzten Kilometer der Tagesetappe "mit links" absolviert haben.