St. Tönis: Niemand vermisste die Originale

Rock am Rathaus: Am Samstag ging es in der St. Töniser City rund. Zwei Bands spielten.

St. Tönis. Um 20 Uhr ist der Rathausplatz in St. Tönis kaum halb voll. Seit 19 Uhr unterhält die Gruppe Morgentau bei Rock am Rathaus mit Klassikern wie "Breakfast at Tiffany’s"(Deep Blue Something), "Wake up, Little Susy” (Everly Brothers), und "Julia” (Chris Rea), solchen von den Beatles oder den Rolling Stones.

In einer kleinen Besetzung aus Jost Kämmerling an der Gitarre, Sänger Rüdiger Selonka und dem Gast Rüdiger Tiedemann an den Bongos machen sie einen richtig runden Sound und dem Publikum Spaß. "Alte Zeiten werden lebendig" sagt Uli Koenen (vom Stadtkulturbund), und seine Frau Ingrid nickt zustimmend.

In der Umbaupause steigen Dieter Lambertz und Dennis Bruijn auf die Bühne. Lambertz ist in diesem Jahr Präsident vom Club Round Table 188, der Rock am Rathaus veranstaltet. Bei freiem Eintritt will die Organisation über den Getränkeausschank Geld sammeln für Verkehrssicherheitsprojekte mit Kindern. Das Projekt "Raus aus dem Toten Winkel" läuft schon erfolgreich. Da fährt ein Lkw in den Schulhof und die Kinder dürfen sich selbst ans Steuer setzen und so einschätzen lernen, an welchen Positionen der Fahrer sie nicht sehen kann.

"Im Herbst wollen wir die ersten Trixie-Spiegel aufhängen", sagt Lambertz. So sollen die Lkw-Fahrer an gefährlichen Kreuzungen durch am Straßenrand angebrachte Spiegel zusätzlichen Überblick bekommen und Kinder nicht so leicht übersehen.

Schon kurz danach muss Moderator Bruijn die Zuschauer weiter nach vorne bitten, denn zwischen ihnen und der Bühne klafft eine gewaltige Lücke. Auch wenn sich der Marktplatz mehr und mehr füllt und sich um 21 Uhr die Menschen hinten richtig knubbeln.

Als die Musiker von Wayne kräftig in die Tasten und Saiten ihrer Instrumente greifen und Sänger Helmut Frentzen vehement Luftgitarre spielt, springt der Funke zu den Rockfans im Publikum spontan über und die Lederjackenträger machen sich auf zur Bühne.

"Born to be Wild" von Steppenwolf kommt so gut, dass man die Original-Band nicht vermisst, und das gilt auch für "Black Night" von Deep Purple. Kolja Koch an den Keyboards, Christian Nauen am Bass, Michael Classen an der Gitarre und Stefan Peschgens an den Drums machen einen richtig guten Job.