Neue Angebote aus dem „Wohnzimmer“

Nach der Neueröffnung des Jugendtreffs in Vorst hat die Einrichtung noch mehr zu bieten als bisher. Unter anderem wurde ein Rückzugsort für Jugendliche eingerichtet.

Foto: Lübke

Tönisvorst. Es ist ein riesiges, grünes, plastisch anmutendes Sofa, das den Besucher gleich zu Anfang begrüßt. Sitzen kann man darin nicht. Denn es handelt sich um ein Graffiti-Gemälde des Künstlers Johannes Veit, das hier über eine ganze Wand erstrahlt. Aber es steht für all das, was sich die Kinder und Jugendlichen aus Vorst für ihre Einrichtung gewünscht haben: ein eigenes Wohnzimmer. Mit einem Tag der Offenen Tür stellte sich der Vorster Jugendtreff — nunmehr „Das Wohnzimmer“ genannt — der Vorster Bevölkerung vor und feierte eine Art Neueröffnung (die WZ berichtete).

Foto: Lübke

Warum Neueröffnung? Warum neues Konzept? Zur Beantwortung dieser Fragen muss man gut ein Jahr zurückgehen: In der Einrichtung mit rund 530 Quadratmetern Fläche wurden damals Fragebögen verteilt und die Kinder und Jugendlichen durften ihre Ideen und Anregungen für eine Neugestaltung in einen Kasten einwerfen. Nach und nach wurden die Ideen in konkrete Formen gegossen, Mittel und Gelder beantragt und neue Konzepte ausgearbeitet. Dazu gehörte auch, dass die Leitung das große Büro aufgibt. Denn Kinder wie Jugendliche hatten sich eigene Rückzugsräume gewünscht, was durch einen Wechsel von Räumen realisiert werden konnte. Und so präsentiert sich das Wohnzimmer mit einer neuen Raumaufteilung.

Es gibt jetzt einen Jugendraum — Rückzugsort für die 12- bis 27-Jährigen mit eigener Sofa-Ecke, Fernseher, Internet-Arbeitsplatz. Einen eigenen Rückzugsbereich für Kinder hält der Gruppenraum bereit: In der Kinderecke steht den Jüngsten zum Beispiel ein kleines Trampolin zur Verfügung, ein „XXL-4 gewinnt“, Musikinstrumente, Bauklötze und eine Bank zum Lesen gehören dazu. Das heißt, hier können die Kinder beispielsweise mit Rasseln und Trommeln musizieren, sich auf einer Bank ausruhen oder mit Bauklötzen bauen.

Der Gruppenraum als Ganzes ist für Angebote vorgesehen, die viel Platz benötigen: Großflächige oder mehrtägige Bastelprojekte, die auch über mehrere Tage geschützt liegenbleiben können. Im Gruppenraum wurden beispielsweise während des Sommerferienprogramms zum Thema Mittelalter Schilde und Steckenpferde gebaut sowie Wappen entworfen.

Fest installiert sind drei große Basteltische, es gibt einen Töpferbereich, Trampolin und einen „Proberaum-Abteil“ mit Schlagzeug, Gitarren und Verstärker — nur die Band fehlt noch. Im Gruppenraum gibt es zudem angeleitete Angebote, wie die Kochgruppe (mittwochs von 15 bis 16.30 Uhr), die Töpfergruppe (donnerstags von 16 bis 17 Uhr und dann noch einmal von 17 bis 18 Uhr) sowie die Kindergruppe (freitags von 15 bis 16.30 Uhr) für alle von 6 bis 11 Jahren, wo von Schattentheater bis Fußball spontan auf die Wünsche der Kinder eingegangen wird.

Tanzen lernen kann man in der „Disko“: Dienstag ist von 15 bis 16 Uhr und dann noch einmal von 16 bis 17 Uhr HipHop. Im Anschluss daran trainiert die Garde der KG Rot-Weiß: am Dienstag von 17 bis 18 Uhr die Kleine Garde (9 bis 15 Jahre), mittwochs dann zur gleichen Zeit die Hoppelgarde (5 bis 8 Jahre) sowie von 18 bis 20 Uhr die Große Garde (16 Jahre). Aber auch ohne angeleitetes Tanz-Angebot wird der Raum intensiv genutzt — insbesondere von den Kindern, die hier auf Gymnastik-Matten turnen oder aber sich zu ihrer Lieblingsmusik und bunten Lichtern bewegen können.

Geblieben ist das Café. Neu hier: Zum einen das besagte Gemälde des Künstlers Johannes Veit mit dem grünen Sofa. Dann gibt es — ganz englische Clubatmosphäre — große, lederbezogene Sofas im Chesterfield-Style. Wii-Spielkonsole, Playstation, Fernseher, Billard-Tisch, Kicker und unzählige Puzzle- und Gesellschaftsspiele hält der Raum nebst eigenem Kiosk und Theke bereit. Red