Niederrheinische Bäcker-Innung Krefeld-Viersen-Neuss Bäcker-Innung spricht 33 Bäckergesellen los

Anrath. · In Anrath wurden elf Bäcker und 22 Fachverkäufer im Bäckereihandwerk in den Beruf verabschiedet.

Die Zeugnisübergabe auf der Bühne entfiel: Stattdessen erhielten die Gesellen ihre Abschlusszeugnisse an ihren jeweiligen Tischen.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

(tre) „In außergewöhnlichen Zeiten muss man außergewöhnlich reagieren“, sagt Rudolf Weißert. Damit meint der Obermeister der Niederrheinischen Bäcker-Innung Krefeld-Viersen-Neuss zweierlei: Die Bäcker-Innung ist die erste, die eine Lossprechungsfeier der Bäcker sowie Fachverkäufer in Zeiten von Corona umsetzt. Zudem gab es einige Besonderheiten, mit denen die 33 Auszubildenden in die diesjährige Gesellenprüfung gegangen sind: Kleingruppen, Abstand, Mund-Nasen-Schutz – zusätzlich zum Prüfungsdruck griffen die Corona-Schutzbestimmungen.

Auch bei der Lossprechung durch den stellvertretenden Obermeister Erich Lehnen geht es anders zu. Die Zeugnisübergabe auf der Bühne im großen Saal von Schmitz Mönk in Anrath entfällt. Die Gesellen erhalten ihre Abschlusszeugnisse an ihren jeweiligen Tischen. Lediglich die drei Jahresbesten – Bäckerin Ilda Sufaj und Bäckerfachverkäufer Mamadou Diallo aus Tönisvorst sowie Verkäuferin Juliane Sturm aus Wegberg – dürfen nach vorne. „Für mich ist es seit Monaten der erste öffentliche repräsentative Termin, den ich wahrnehme. Ich freue mich dabei, dass es dieses besondere Ereignis ist“, sagt Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer. Für Henning Funke, neuer Geschäftsführer beim Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks, ist es ebenfalls ein besonderer Moment: Es ist seine erste Lossprechungsfeier, seitdem er im Amt ist. „Eine Ausbildung ist genauso viel wert wie ein Studium“, betont Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat im Rhein-Kreis Neuss.

Bäcker gehören zu den
systemrelevanten Berufen

Petrauschke erinnert daran, dass die Bäckergesellen und die Fachverkäufer zu den systemrelevanten Berufen zählen. „Bleiben Sie in Ihrem Beruf und machen uns mit den guten Produkten, die Sie herstellen und verkaufen, Freude“, bittet der Landrat. Eine Bitte, der Sufaj nachkommen will. „Es ist ein Beruf, in dem es nie langweilig wird, und an das frühe Aufstehen gewöhnt man sich“, sagt die 30-Jährige, die als Flüchtling aus Albanien kam und über die Tönisvorster Ausbildungsbörse ihren Traumberuf fand. Auf Weiterbildung setzt Diallo. „Ich möchte auf jeden Fall in diesem Beruf bleiben, meinen Fachlehrer und danach den Fachwirt machen“, berichtet Diallo, der genau wie Sufaj von seinem Ausbildungsbetrieb übernommen wurde.

(tre)