NS-Häftling kommt nach Willich

Ein Zeitzeuge und früherer Zwangsarbeiter berichtet: Leonid Gruntenko aus Saporoshe (Ukraine) besucht auf Einladung des Maximilian-Kolbe-Werks bis nächsten Dienstag Willich.

Willich/Anrath. Als Zwangsarbeiter saß er im "Zuchthaus" Anrath, seinerzeit von der Gestapo betrieben. Mehr als 60 Jahre nach Ende des furchtbaren Kriegs kommt er zurück: Leonid Gruntenko aus Saporoshe (Ukraine) besucht auf Einladung des Maximilian-Kolbe-Werks bis nächsten Dienstag Willich.

Der heute 83-Jährige war als Zwangsarbeiter bei der IG Farben in Krefeld und später als Häftling in den Konzentrationslagern Buchenwald und Neuengamme interniert. Davon will er berichten.

Das Maximilian-Kolbe-Werk ist ein Hilfswerk für die Überlebenden der Konzentrationslager und Ghettos. Es organisiert Hilfsprojekte vor Ort, Erholungs- und Begegnungsaufenthalte in Deutschland und Zeitzeugengespräche.

"Ich war als Zwangsarbeiter bei der IG-Farben-Industrie in Krefeld beschäftigt. In einem Lager waren Zuckersäcke gestapelt und wir haben uns davon ein Zubrot organisiert. Bald bin ich aber aufgefallen, kam in Anrath ins Gestapo-Gefängnis", erzählt Gruntenko. Später kam er nach Buchenwald.

Er wird unter anderem das Gefängnis in Anrath besuchen, eine Stadtrundfahrt machen und an der Gesamtschule über seine Erfahrungen sprechen.