Stadtgeflüster: Zufällige Treffen und spektakuläre Ideen

Von neuen Köchen und einem Bürgermeister mit Plänen für die „Zeit danach“.

Willich/Tönisvorst. Wächst da - quasi zeitlich befristet - Konkurrenz für die Süchtelner Höhen heran? Nämlich insofern, als dass es sich bei dem Hügelrücken um die höchste Erhebung des Niederrheins handelt. Die Rede ist vom Maisberg, der beim Landwirt von Danwitz in Vorst derzeit errichtet wird. Noch hat niemand die Messlatte drangehalten oder etwa ein Gipfelkreuz aufgestellt, hoch scheint’s dennoch zu sein.

Zuwachs melden Gabriela und Holger Böckermann von In Vino Veritas an den Holterhöfen in Willich. Kochten dort bislang Markus Jung und Sebastian Brück, hat die Küchenbesatzung nun ein Mitglied mehr. Dazu stößt Jan Willems, frisch aus Hamburgs eingeflogen. Er hat das letzte Jahr im Poletto - einem Sterne-Lokal - gekocht und freut sich jetzt darauf, wieder mal niederrheinische Heimatluft schnuppern zu können. Zudem gibt’s seit dem Wochenende in dem Lokal eine neue Speisekarte. Mehr Neuigkeiten:

Nicht so ganz genau gelesen

Ziemlich sauer ist Helmut Nitzsche aus Vorst. Da schreibt er schon für die WZ einen Artikel über den "Tag der Heimat" und dann wird er nicht richtig wiedergegeben. Es ging um erinnernde Worte. "Die hat nicht Hartmut Persecke, sondern der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen St. Hubert, Oskar Gnoyke, geschrieben", sagt Nitzsche klarstellend.

So richtig klar sieht dagegen der Tönisvorster Bürgermeister Albert Schwarz seine Zukunft. Er geht ab dem kommenden Jahr in den Ruhestand und hat konkrete Vorstellungen, wie er große Teile seiner Zeit verbringen will. "Ich fange dann auch mal das Reisen an", sagt er. Allerdings hält er sich noch bedeckt, wo’s denn hingehen soll. Wenn er mal einen Tipp brauchen sollte - was man getrost bezweifeln kann - kann er sich vertrauensvoll an den Stadtflüsterer wenden.

Was für ein Zufall: Ausgerechnet auf dem Münchener Oktoberfest traf der Tönisvorster Ratsherr Maik Giesen den Schwalmtaler Landtagsabgeordneten Stefan Berger, der - nicht zufällig - mit dem NRW-CDU Generalsekretär Hendrik Wüst unterwegs war. Im Löwenbräu-Zelt am Fuße der Bavaria wurde natürlich in bayrischer Tracht auf den Wies’n gefeiert. Ob auch über die Tönisvorster Christdemokraten gesprochen wurde? Der Stadtflüsterer weiß es nicht.

Was der Stadtflüsterer hingegen genau weiß, ist, dass die Tönisvorster CDU letzte Woche über eine "ungewöhnliche" Idee berichtete und wie sie diese in die Tat umgesetzt hatte. Sie hatte nämlich über ein Oktoberfest in Tönisvorst nachgedacht. Das ist doch mal was anderes, oder? Gut, es gibt gefühlte 400 Oktoberfeste am Niederrhein, aber jetzt hatte die CDU eben auch eins. Im "Jupp" wurde gefeiert, mitten im Wahlkreis von Reinhard Bismanns. Mit "Musi" und Schuhplattlern. Und den Fassanstich erledigte Bürgermeister-Kandidat Thomas Goßen. Noch nicht erörtert wurde in diesem Zusammenhang die Frage, ob es für Christdemokraten derzeit überhaupt opportun ist, sich an bayrischen Vorbildern zu orientieren. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Die älteren St. Töniser werden sich an die "Musketierklause" an der Schulstraße 2 erinnern. Böse Zungen behaupten ja heute noch, dass dort geschlossen wurde, weil’s Wicküler-Bier gab. Was natürlich Blödsinn ist. Wie auch immer: In diesem Gebäude hat gerade Annette Halbritter-Stoffel mit ihrem Salon "Friseur for you" eröffnet. Viele Jahre gab’s das Geschäft an der Kaiserstraße 4. In den neuen Räumen ist halt mehr Platz. Angeschlossen ist eine "Beauty-Oase" mit Kosmetikerin Bettina Schaadt.

Ein dickes Lob kommt von einem Kunden des Extra-Marktes in St.Tönis, der seinen Namen nicht nennen mag. Er musste einen Artikel zurückgeben, was vielfach umständlich ist. Nicht so an der Benrader Straße. "Ware zurück, sofort Bargeld zurück" - so handelte der junge Mann an der Kasse. Kein langwieriges Ausfüllen irgendwelcher Reklamationsbögen oder sonstige Schwierigkeiten. Und noch was hebt der Kunde hervor: "Der Mann war ausgesprochen freundlich." Na bitte, geht doch, sagt der Stadtflüsterer.