(b-r) Am Wochenende des 4. und 5. Mai, und am Dienstag, 7. Mai, findet der Tag des offenen Ateliers in Willich statt. Fünf Künstlerinnen und Künstler nehmen teil, die wir in einer kleinen Serie vorstellen. Heute: Jörg Schulze-Roloff. „Beton ist ein Baustoff, der als Dispersion unter Zugabe von Flüssigkeit aus einem Bindemittel und Zuschlagstoffen angemischt wird“, so lautet die nüchterne Definition des bekannten Baustoffes. „Manche Menschen finden ihn hart, kalt, langweilig“, sagt Diplom-Designer Jörg Schulze-Roloff. Ihn fasziniert der industrielle Werkstoff. Der Künstler hat ihn zum Grundstoff seiner Möbel- und Kunstobjekte gemacht. Noch in Arbeit ist ein ungewöhnliches „Gemälde“: Schulze-Roloff hat einen Betonkörper gegossen, in dem eine Aussparung eingelassen ist. Die Aussparung dient als Bildträger. Auf die mit Spachtelmasse und Grundierung vorbereitete Fläche sprüht der Designer mithilfe von Schablonen ein Bild, in dessen Mittelpunkt ein pinkfarbener Cadillac steht. „Action painting“ nennt Schulze-Roloff den Malprozess, der auch etwas von Street Art hat. „Ziemlich bunt“ sei das Bild – ein gelungener Kontrast zum grauen Beton. Jörg Schulze-Roloff hat Kommunikationsdesign an der Hochschule Dortmund studiert und arbeitet freischaffend als Designer und als Künstler. Seit 2008 führt er sein Atelier mit Werkstatt und Showroom in Willich. 2013 wurde ihm der Manufaktum-Staatspreis verliehen. „Ich mag die Spielerei“, sagt Schulze-Roloff lachend. Die Spielerei betreibt er ganz ernsthaft und entwickelt verblüffende Sitzobjekte wie eine Bank aus Beton, aus der weiche, flexible „Zapfen“ herauswachsen. Es sind immer wieder die Gegensätze, die Schulze-Roloff begeistern. Gegensätze wie hart und weich, rau und sanft, monochrom und farbig. Im Garten seines Ateliers zeigt der Designer Brunnen- und Lichtobjekt – natürlich aus Beton.

Jörg Schulze-Roloff öffnet sein Atelier an der Martin-Rieffert-Straße 10 am Samstag, 4. Mai, sowie am Sonntag, 5. Mai, jeweils von 13 bis 18 Uhr und noch einmal am Dienstag, 7. Mai, 17 bis 19 Uhr.