Bundespräsident besucht Action Medeor Vorster Medikamentenhilfswerk begrüßt Steinmeier und Lindner
Vorst · Bundespräsident Steinmeier und Finanzminister Lindner verschafften sich auf ihrer Türkeireise einen Eindruck der Arbeit von Action Medeor. Das Hilfswerk ist im Erdbebengebiet im Einsatz.
(svs) Der Begriff „hoher Besuch“ ist eigentlich in der Zeitung verpönt und eher Umgangssprache. Doch was die Vorster Action Medeor und deren Mitarbeiter in der Türkei nun erlebten, lässt sich eigentlich nur mit diesen Worten treffend beschreiben, denn viel höher geht es nicht: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, begleitet von Finanzminister Christian Lindner (FDP), statteten dem Helfern in der Türkei einen Besuch ab. Der höchste Repräsentant des Staates und einer der wichtigsten Minister nutzten dafür eine Türkeireise. Sie verschafften sich dabei einen Überblick über die Lage im Erdbebengebiet.
Dieses ist auch nach über einem Jahr von großflächigen Zerstörungen geprägt. Vor allem die vielen Flüchtlinge aus Syrien, die dem dortigen Bürgerkrieg entkommen waren, haben durch die Naturkatastrophe noch einmal alles verloren. „Action Medeor und die türkische Partnerorganisation IBC unterstützen in der Region vor allem syrische Geflüchtete. Die syrischen Familien sind vor dem Bürgerkrieg in Syrien in die Türkei geflohen und wurden dort durch das Erdbeben im Frühjahr 2023 nochmals obdachlos. IBC und Action Medeor sorgen dafür, dass die Menschen, die bis heute in einfachen Zelten leben, medizinische Unterstützung bekommen“, sagt Action-Medeor-Sprecher Markus Bremers.
IBC ist dabei der lokale Partner der Vorster in der Türkei. Action Medeor selbst hilft vor allem finanziell und, wie üblich für den Verein, durch Lieferung von Medikamenten und technischem Gerät.
Minister und Bundespräsident besuchten spezifisch die Großstadt Gaziantep. Die 2,1-Millionen-Metropole ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und die sechstgrößte Stadt der Türkei. Die ganze Gegend in Südanatolien wurde schwer vom Erdbeben im Februar 2023 getroffen. Besonders leiden die Ärmsten bis heute. Davon sind naturgemäß insbesondere die Kriegsflüchtlinge aus Syrien betroffen.
Action Medeor war seinerzeit unmittelbar nach der Katastrophe mit Sofortprogrammen aktiv geworden. Nach Zahlen der Vorster verteilte der Verein allein im ersten halben Jahr nach der Katastrophe 70.000 Essen. 4000 Wolldecken und 10.000 Hygienekits gingen, finanziert von Acition Medeor, in die zerstörten Gebiete. Für hunderte Familien wurden vor allem für den damals herrschenden Winter notwendige Dinge wie Schlafsäcke, Heizöfen, Winter- oder Babybekleidung besorgt. Auch mobile Gesundheitsteams schickte die Hilfsorganisation umgehend ins Land. Diese erreichten, ebenfalls in den ersten sechs Monaten nach dem Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala, nach Angaben von Action Medeor rund 13.000 Menschen. Diese beeindruckenden Leistungen motivierten nun auch die beiden Würdenträger zum Besuch bei den Helfern.