Sport im Park in Neersen Gemeinsamer Sport am Neersener Schloss

Neersen · 15 unterschiedliche Sportangebote gibt es bei Sport im Park in Neersen in diesem Jahr. Damit wird der Rekord des Vorjahres nicht mehr erreicht. Das Problem sind fehlende Übungsleiter bei den beteiligten Vereinen.

Gruppenbild mit Bürgermeister: Organisatoren, Übungsleiter und Vertreter der Stadt um Bürgermeister Christian Pakusch (3.v.r.) freuen sich auf Sport im Park.

Foto: Norbert Prümen

Noch liegt der Neersener Schlosspark ungewöhnlich ruhig da. Bei zehn Grad und immer wieder leichten Regenschauern suchen nur wenige Unentwegte mit ihren Hunden den bereits frühlingshaft grünen Park auf. Doch auf der Plattform auf der Wiese, rund 100 Meter vom Eingang am technischen Rathaus gelegen, steht eine große Gruppe Menschen zusammen. Sie sind hier, um über Sport im Park zu reden. Bereits am kommenden Montag, 29. April, geht es los. Und die Wettervorhersage sieht steigende Temperaturen und weniger Regen voraus.

Das wird auch nötig sein, um möglichst viele Menschen von den gemeinsamen sportlichen Aktivitäten zu überzeugen. Die sind auch in diesem Jahr durchaus vielfältig. „Besonders beliebt ist üblicherweise unser Fechttraining mit langem Schwert. Das zieht auch immer viele Schaulustige an und es passt ja auch zur Location am Schloss“, sagt Werner Fleischmann, Geschäftsführer beim Stadtsportverband SSV und damit hauptverantwortlich für die Organisation. Er hat aber auch andere Highlights im Angebot. Von Functional Training und Karate über Tai Chi und Qi Gong bis zu Brainfitness und Sport mit Spaß 55+ reicht die Palette. „Neu im Angebot haben wir Yoga und – worauf ich selbst sehr gespant bin – Augen-Yoga“, sagt er. Was das genau ist, dazu will sich Trainerin Felicja Faustyna nicht konkret äußern.

Das sportliche Angebot ist
im Kreis Viersen einzigartig

„Kommen Sie vorbei und sehen Sie es sich an“, sagt sie mit verschmitztem Lächeln. Sie ist erstmals bei Sport im Park dabei, aber schon seit einem Vierteljahrhundert Yoga-Trainerin, lange beim TV Schiefbahn. „Ich freue mich auf Sport im Park. Gerade zu Yoga passt die Natur ganz besonders gut“, erzählt sie.

Das Angebot sei absolut nicht selbstverständlich, betont Fleischmann. „Im gesamten Kreis Viersen sind wir die einzige Stadt, die es anbietet. In großen Städten wie Krefeld oder Düsseldorf ist es weit verbreitet, im Kreis Viersen gibt es Sport im Park nur in Willich“, betont er. Problem seien vor allem fehlende Übungsleiter. „Wir machen das jetzt seit 2019, meine ich, in Eigenregie. Vorher kam das Angebot vom Kreis. 2023 hatten wir mit 20 Kursen einen absoluten Rekord, aber man merkt: Den Vereinen fehlen Übungsleiter. Für zusätzliche, zumal kostenlose, Angebot fehlt schlicht das Personal“, bedauert er einen generellen Trend.

Die Stadt begrüßt das Angebot. „Ich hatte damit eigentlich gar keine Arbeit. Werner und sein Team haben alles gemacht“, erzählt die Verantwortliche Kim Dana Knopp. Die eigentlich für das betriebliche Gesundheitsmanagement bei der Stadt Verantwortliche, möchte Mitarbeiter begeistern, teilzunehmen. „Es ist ein tolles Angebot und alle Mitarbeiter sind aufgerufen, sich dazu zu gesellen. Sie dürfen vom Schloss oder technischen Rathaus zu den Kursen gehen. Einziger Punkt: Es gilt als Pausenzeiten“, sagt sie.

Auch Bürgermeister Christian Pakusch freut sich über das Angebot. „Ich finde es eine tolle Sache. Es zeigt auch den Geist in der Stadt: Eine tolle Fläche in einem sehr schönen Park, viele beteiligte Vereine, ein breites Spektrum an Angeboten: So wünscht man sich das doch“, sagt er. Persönlich habe er stets viele Berührungspunkte. „Ich gehe gern abends noch im Park laufen. Und wenn ich dann an den Sportlern vorbei komme, ist es zwar mit der Ruhe des Laufens vorbei, aber es sind nette Kontakte“, erzählt er lachend.

Für Raimund Berg, Kämmerer der Stadt, ist auch das Verbindende des Angebots ein zentraler Punkt. „Ich finde besonders gut, dass es sich an alle richtet: Jede Alters- oder soziale Gruppe kann hier her kommen und mitmachen. Es ist für das kleine Neersen auch eine tolle Sache, ein schönes Angebot“, findet er.

Bis September finden zumeist etwa zehn Stunden pro Kurs statt. Heißt: Ungefähr 150 Stunden Sport im Park erwarten die Willicherinnen und Willicher. „Alles ist vorbereitet, wir sind bereit und freuen uns auf die Menschen, die gemeinsam Sport treiben. Alles, was wir jetzt noch brauchen ist gutes Wetter“, sagt Fleischmann, dem Faustyna dann versucht, das Versprechen abzuringen, beim Yoga mitzumachen. „Das müssen wir sehen. Ich will mir auf jeden Fall einige Angebote ansehen“, sagt er lachend. Das ist der wohl beste Effekt, denn vor allem anderen soll das Angebot eines machen: Spaß!

(svs)