Praktikum in England: Zu Gast im ManU-Stadion
Robin Klaps, Lehrling bei Elektro Lücke, hielt sich drei Wochen lang in England auf — und machte erstaunliche Erfahrungen.
Willich. Einen richtigen „Engländer“ kannte Robin Klaps bisher nur aus seiner Ausbildung: als verstellbaren Schraubenschlüssel. Seit seinem dreiwöchigen Praktikum allerdings versteht der 20-jährige Azubi von Elektro Lücke aus Willich viel mehr darunter.
Robin Klaps gehörte zu einer Gruppe von Auszubildenden zum Elektro-Installateur, denen die Innung ein dreiwöchiges Praktikum in England ermöglichte, inklusive Flug, Unterkunft und Taschengeld — als eine Art Belohnung für gute Leistungen und Noten.
Robin wohnte in Leicester und arbeitete für ein Unternehmen aus Lutterworth auf einer Baustelle in Hulk beziehungsweise Manchester mit. Und machte die Erfahrung, dass auf der Insel ganz anders gearbeitet wird als bei uns: „Die Arbeitsweise dort ist entspannter. Es wird viel Zeit auf die Umsetzung der Sicherheitsvorschriften verwendet.“
Arbeitstechnisch bemerkte der Azubi ebenfalls große Unterschiede: „Was auffiel war, dass die Engländer überwiegend die Kabelbühne direkt an die Wand oder an die Decke schraubten, anstatt sie abzuhängen.
Auch bei Hindernissen machen sie keinen Halt, sondern bauten sich einen Weg darunter oder darüber.“ Diese Art erschwere es dem Installateur, mehrere Leitungen auf einmal zu verlegen.
Ein anderes Beispiel: Jede Steckdose besitzt noch Schraubkontakte und einen separaten Schalter zum Ein-/Ausschalten, direkt an der Steckdose selbst.
Ein Tag in der englischen Berufsschule gehörte ebenfalls zum Programm der deutschen Lehrlinge. Auch der Unterricht war für Robin eine ganz neue und wirklich andere Erfahrung: „Es wird eine Aufgabe gestellt — und dann versuchen die Schüler in Arbeitsgruppen selbst, die Lösung zu finden und sich gegenseitig zu erklären.“
In der Freizeit kümmerte sich sein englischer „Pate“ Aaron um Robin. Auf dem Programm standen eine Stadion-Führung beim vielfachen englischen Meister und Champions-League-Gewinner Manchester United, eine Tagestour nach London inklusive Besuch eines Eishockey-Spiels mit Tickets für den Vip-Bereich.
Pub-Besuche mit original englischem Essen und Trinken gehörten ebenfalls dazu. Zum Abschied der drei Wochen waren die Azubis beim Lord Mayor, dem Bürgermeister, eingeladen. Alles in allem war die Zeit für Robin Klaps eine tolle Erfahrung.
Ab dem kommenden Montag steht ein Gegenbesuch an. Dann wird Aaron bei Elektro Lücke arbeiten. Robin freut sich schon darauf, den Paten geben zu können. Auch Chef Bernt Lücke blickt nach vorn: „Ich unterstütze diesen Austausch sehr gerne.“ bf