Radwege, Schulen, Grillstationen
CDU und SPD bringen diverse Anträge in die Beratungen des Haushalts 2018 ein. Dieser wird kurz vor Weihnachten verabschiedet.
Willich. Wenige Tage vor Weihnachten, am 19. Dezember, soll im Willicher Stadtrat der städtische Haushalt für das Jahr 2018 verabschiedet werden. Werden deshalb vorab schon Geschenke verteilt? Unter dieser Fragestellung hat sich die WZ die jüngsten Pressemitteilungen der Ratsfraktionen von CDU und SPD angeschaut. Diese bringen in die Beratungen diverse kostspielige Haushaltsanträge für das nächste Jahr ein.
Vor allem die CDU hat sich offenbar viel vorgenommen: Sie will Radwege modernisieren, regt mehr Grillhütten in der Stadt an, hat die Zukunft der Ortskerne im Blick und will die Planungen für die Regiobahn einmal mehr vorantreiben. Zudem legt sie einen Schwerpunkt auf Schulen.
Unter anderem will die CDU in die Radwege investieren und ein Zukunftskonzept für den Radverkehr erarbeiten lassen. „Der konkrete Bedarf soll jetzt erhoben werden, damit für Radfahrer noch bessere Wege geschaffen werden können“, sagt Roger Kurzawa, Vorsitzender der Willicher Mittelstandsvereinigung (MIT). Für die Zukunftsplanung sollen 25 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. Die Ergebnisse sollen spätestens Ende Juni im Planungsausschuss vorgestellt werden.
Ebenso schlägt die CDU vor, 50 000 Euro für die Planung der Innenstädte vorzusehen. Damit sollen ein Konzept und konkrete Maßnahmen für die attraktiven Ortskerne in Willich, Anrath, Schiefbahn und Neersen erarbeitet werden. „Es gibt in allen Stadtteilen Leerstände, gleichzeitig aber auch viele perspektivische Konzepte, wichtige Supermärkte und erfolgreiche Betriebe. Wir wollen lebendige Innenstädte erhalten und Leerstände reduzieren. Dazu sollen Ideen von außen gesammelt werden, um herauszufinden, wie die Bedürfnisse der Bürger und damit das Leben in den Ortsteilen in Zukunft aussehen wird“, sagt Rainer Höppner, Mitglied des Planungsausschusses und Einzelhändler in Schiefbahn.
Auch für Grillhütten und -plätze in der Stadt soll es ein Konzept geben. Die Stadtverwaltung soll besonders prüfen, ob es bei neuen Hütten eine Anbindung an einen Verein geben und dieser gegebenenfalls die Bewirtschaftung übernehmen kann. Die CDU schlägt zudem vor, die Grillhütte in Neersen zu sanieren. Für das Konzept und die Sanierung in Neersen sollen 20 000 Euro vorgesehen werden.
Da die Pläne für einen Jungen Markt in Schiefbahn ins Stocken geraten seien, will die CDU auch dafür 5000 Euro als Anschubfinanzierung im Haushalt einplanen.
30 000 Euro für Planungskosten der Regiobahn sind ebenfalls vorsehen. Dazu hat die CDU auch einen Antrag gestellt. „Wir müssen vorbereitet sein, um sofort mit der Planung auf Willicher Stadtgebiet beginnen zu können, wenn die Betreiber der Regiobahn die Verlängerung voranbringen“, sagt Christian Pakusch, Vorsitzender des Planungsausschusses.
Ebenso beantragen die Christdemokraten einen Katalog mit Vorschlägen für konkrete Verbesserungen an einigen Grundschulen. Die Vorschläge könnten komplett aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ bezahlt werden. „Der Haushalt wird dabei nicht belastet, weil die gesamten Kosten von der Landesregierung getragen werden können“, sagt Sonja Fucken-Kurzawa. Die Hubertusschule soll ein Dach erhalten, das es den Kindern ermöglicht, auch bei Regen nach draußen zu gehen, ohne nass zu werden. Der Pausenhof soll dafür auf einer Fläche von 5,5 mal 26 Metern überdacht werden. Die Astrid-Lindgren-Grundschule soll abschließbare Schränke bekommen, die Kolpingschule benötigt einen weiteren Raum zur individuellen Förderung der Schüler. Und an der Willicher Heide wird ein Sonnenschutz für die Altbau-Fenster gebraucht.
Andere Schwerpunkte setzt die SPD-Fraktion. So will sie mit gezielten Maßnahmen die Personalausstattung der Kitas in Willich sichern — vor allem in Krankheits- und Vertretungsfällen. Deshalb haben die Sozialdemokraten beantragt, zwei Springerstellen einzurichten, auf denen Erzieherinnen oder Erzieher unbefristet eingestellt werden, die bei Engpässen oder besonderem Bedarf in einer Kita kurzfristig einspringen und unterstützen können.
Die SPD beantragt außerdem die Einstellung von Haushaltsmitteln in Höhe von 40 000 Euro (mit Sperrvermerk) für die Einrichtung eines Bürgerbusses in Schiefbahn. Die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich hätten bereits eine große Zahl von Freiwilligen gewonnen, um einen Bürgerbusverein ins Leben zu rufen. Die finanzielle Unterstützung der Stadt könne eine wichtige Grundlage für den noch zu gründenden Verein darstellen.
In einem weiteren Antrag beschäftigen sich die Sozialdemokraten mit der Brücke über den Weiher im Willicher Sport- und Freizeitzentrum. Diese sei seit längerer Zeit gesperrt und sei ein „Schandfleck“, so die SPD. Sollte man sie nicht sanieren können, müsse sie abgerissen werden.