Freizeitbad bleibt Willicher Rat beschließt De-Bütt-Sanierung einstimmig

Willich · Für 18,56 Millionen Euro soll das Freizeitbad auf Vordermann gebracht werden. Zusatzanträge von CDU und SPD sind im Beschluss enthalten.

 Der weitere Badbetrieb in De Bütt ist für 30 Jahre geplant.

Foto: Norbert Prümen

(djm) Der Willicher Rat hat am Mittwochabend einstimmig beschlossen, das Schwimmbad „De Bütt“ umfassend zu sanieren. Dabei soll das grundlegende Konzept des „Freizeitschwimmbades“ beibehalten werden. Wie im Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen (AGS) Anfang Juni bereits formuliert, sind für die Sanierung Kosten in Höhe von 18,56  Millionen Euro kalkuliert – auf Basis der Vorschläge eines beauftragten Ingenieurbüros.

Damit sind drei andere Szenarien vom Tisch (Abriss und Neubau Freizeitschwimmbad 41,35 Millionen Euro; Abriss und Neubau reines Schwimmbad bis zu 29 Millionen Euro; Schließung und Abriss bis zu 13,7 Millionen Euro). In den Sanierungsbeschluss aufgenommen wurden zwei Anträge von CDU und SPD. Die CDU formulierte die Beauftragung der Verwaltung mit der Vorbereitung weiterer Beschlüsse und die weitere Beratung im AGS bzw. im Unterausschuss „De Bütt“. Die SPD sprach sich auch klar für die Sanierung aus, wollte aber noch Informationen zur Berücksichtigung von künftigen Preissteigerungen. Die Sozialdemokraten wollten eine zügige Ratsentscheidung, um steuerrechtliche Vorteile in Anspruch nehmen zu können.

Die Beratungen waren kurz. Grünen-Fraktionsvorsitzender Christian Winterbach wies auf Diskrepanzen in den Zeitschienen hin: Zwar sei die Sanierung die einzige Lösung, die die Stadt derzeit finanziell stemmen könne, es sei aber zu bedenken, dass die Wärmeversorgung derzeit weiter auf Basis von Gas geplant ist. Der Badbetrieb wiederum sei für 30 Jahre (bis 2055) geplant – dagegen steht die Vorgabe der Bundesregierung, dass Deutschland ab 2045 CO2-neutral wirtschaften müsse. Paul Schrömbges (CDU) meinte, dass es um eine Entscheidung für den aktuellen Weiterbetrieb des Bades gehe, „wir werden klüger und sind noch nicht in 2044“.

Kämmerer Raimund Berg wies darauf hin, dass die Schnittstelle für die Energieversorgung neutral sein werde, egal, mit welcher Energieform das Bad betrieben werde. Bürgermeister Christian Pakusch betonte, dass die „Bütt“ auch ein Aushängeschild für die Stadt sei.

Hintergrund: Das mittlerweile fast 30 Jahre alte Freizeitbad braucht immer mehr Instandhaltungsaufwand für die technischen Anlagen (Lüftung, Wassertechnik). Allerdings wird es immer schwieriger, Ersatzteile zu beschaffen. Zweiter Aspekt: Das Konzept „Freizeitschwimmbad“ ermöglicht eine andere steuerrechtliche Betrachtung als für ein „Schwimmbad – das ist vorteilhafter für die Stadt. Dritter Aspekt: Es ist eine hoheitliche Aufgabe einer Kommune, Möglichkeiten für Schwimmsport in den Schulen vorzuhalten. Wird die „Bütt“ geschlossen, müssten die Willicher aufwendig zu anderen Schwimmbädern in der Region gefahren werden.