Diamantene Hochzeit in Tönisvorst Karnevalsparty 1962 endet in 60 Jahren Eheglück

Tönisvorst · 60 Jahre Ehe sind eine lange Zeit. Die Eheleute Renate und Willy Herber aus St. Tönis haben sie im Juni erreicht. Dann feiern sie Diamantene Hochzeit. Dazu haben sie eine Messe im Aachener Dom vereinbart.

Willy und Renate Herber (v.l.) sitzen heute gern auf der Terrasse oder im Garten. Speziell Renate findet im Garten Ausgleich und Freude.

Willy und Renate Herber (v.l.) sitzen heute gern auf der Terrasse oder im Garten. Speziell Renate findet im Garten Ausgleich und Freude.

Foto: Annika Dzuballe

Renate und Willy Herber aus St. Tönis feiern in diesem Jahr einen ganz besonderen Ehrentag. Am 12. Juni ist das Ehepaar seit 60 Jahren verheiratet. Mit großer Freude blicken die beiden Niederrheiner der Feier zu ihrer Diamantenen Hochzeit entgegen. Dass sie einmal 60 Jahre lang verheiratet sein würden, hätten sie, wie sie sagen, nicht gedacht.

Angefangen habe alles im Jahr 1962 auf einer Jugendkarnevalsfeier in Mönchengladbach. „Ich war mit mehreren anderen Jungs dort und habe Renate mit ihren Freundinnen am Tisch sitzen sehen. Ich wollte sie beeindrucken und bin mit meinen Freunden extra noch nach Viersen zurückgefahren, um uns passend zu kostümieren“, erzählt Willy Herber lachend. Zurück auf der Karnevalsfeier forderte er die damals 17 Jahre alte Renate zum Tanzen auf. Schon vier Monate später musste der gelernte Weber allerdings zur Bundeswehr, bei der er sich für vier Jahre verpflichtet hatte. „Wir haben damals nicht gedacht, dass unsere Beziehung nach so kurzer Zeit halten würde. Aber sie hat sich immer weiter gefestigt, sodass wir uns schließlich verlobt haben“, blicken die Eheleute zurück.

Am 12. Juni wurde dann zunächst standesamtlich in Mönchengladbach geheiratet. Einen Tag später stand die kirchliche Hochzeit in der St.-Josef-Kirche, ebenfalls in Mönchengladbach, im Stadtteil Hermges, an. Gefeiert wurde im Anschluss im Elternhaus der Braut. „Es war wirklich eine sehr schöne Hochzeit. Ich erinnere mich noch gut daran, dass die Freunde meines Mannes die Tür gekränzt haben“, sagt die gebürtige Mönchengladbacherin. Nach der Zeit bei der Bundeswehr zog das Paar gemeinsam in eine Wohnung in Wickrathhahn. 1966 kam dann Tochter Brigitte auf die Welt, schon ein Jahr später komplettierte Sohn Frank das Familienglück. Während Renate Herber in Mönchengladbach als Näherin tätig war, entschied sich ihr Ehemann nach der Zeit bei der Bundeswehr für eine berufliche Karriere bei der Polizei in Krefeld. Daher zog die Familie im Jahr 1973 nach St. Tönis. „Die Wohnungen in unserer Straße wurden damals nur an Landesbedienstete vermietet“, erklärt der Ruheständler.

In St. Tönis ist das Ehepaar bis heute vielfältig engagiert. Gemeinsam betreuen sie unter anderem die offene Kirche. Darüber hinaus brachte sich Renate Herber jahrelang besonders im Altenheim und im Krankenhaus ehrenamtlich ein. „Ich habe immer gerne mit alten Menschen zusammengearbeitet“, erzählt sie. Neben dem ehrenamtlichen Engagement verbringt das Ehepaar seine Freizeit gerne an der frischen Luft. Besonders Willy Herber ist ein begeisterter Motorradfahrer. „Früher habe ich größere Touren gemacht. Heute merke ich aber, dass ich keine 50 Jahre mehr alt bin“, sagt der gebürtige Viersener und lacht erneut. Während ihr Ehemann bei schönem Wetter mit dem Motorrad den Niederrhein erkundet, genießt Renate Herber ihren bunten Garten. „Früher war ich immer im Garten beschäftigt, manchmal schon um 7 Uhr morgens. Heute kann ich allerdings krankheitsbedingt nicht mehr gut im Garten arbeiten, dafür sitze ich heute gerne hier“, erklärt sie. Besonders freut sich die Tönisvorsterin, wenn die Eichhörnchen zu Besuch sind. Damit der Besuch regelmäßig vorbeischaut, stehen mit Walnüssen gefüllte Schüsseln auf dem Tisch. Auch sportlich sind die beiden weiterhin aktiv. Während seine Ehefrau gerne die Angebote der Interessengemeinschaft Altensport wahrnimmt, ist Willy Herber ein begeisterter Tennisspieler.

Besonders gerne verbringt das Ehepaar darüber hinaus Zeit mit den Enkelkindern Julia, Yanik und Dominik. Die drei dürfen natürlich bei der großen Feier im Wirtshaus 1857 am 12. Juni nicht fehlen. Diese soll mindestens genauso schön werden, wie die Feier zur Goldenen Hochzeit vor zehn Jahren. Ganz besonders freut sich das Ehepaar darüber hinaus auf die feierliche Messe im Aachener Dom zum Tag der Ehejubiläen. „Wir waren zu unserer Goldenen Hochzeit schon einmal dort. Die Veranstaltung hat uns sehr gut gefallen, sodass wir uns auch zu unserer Diamantenen Hochzeit angemeldet haben“, blicken sie freudig auf das große Ereignis.