Runder Tisch: Baubeginn am „Nadelöhr“ noch 2014

2014 sollen die Arbeiten an der Brücke unter der A 44 beginnen. Das erfuhren die Bauern beim Bürgermeister.

Jeden Tag gibt es endlose Staus auf der Landstraße in Richtung Münchheide.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Der Dauerstau im Berufsverkehr auf der Landstraße von Anrath zur Autobahn-Auffahrt Münchheide nervt nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Landwirte. Gute Nachrichten zu diesem Thema hatte die Technische Beigeordnete Martina Stall am Montag bei einem „Runden Tisch“ der Bauernschaft mit Bürgermeister Josef Heyes mitgebracht: Noch in diesem Jahr soll endlich mit der Brückenverbreiterung begonnen werden, die Voraussetzung für einen mehrspurigen Ausbau der Straße zwischen der Kreuzung Bönninghausen und dem Porschezentrum ist.

Grund ist das „Nadelöhr“ unter der Autobahn.

Foto: Friedhelm Reimann

Wie Stall weiter erklärte, sei zwar in der Bauphase mit weiteren Einschränkungen zu rechen. Langfristig werde es dann aber zu einer Entspannung der Situation auf der Landstraße kommen. Etwa zwei Jahre werden die (von „Straßen.NRW“ bereits mehrfach verschobenen) Bauarbeiten dauern.

Nicht nur die Landwirte beklagten, dass es in Stoßzeiten bis zu 20 Minuten Wartezeiten aus Richtung Anrath gibt. Noch kritischer könnte aus ihrer Sicht die Lage werden, wenn die Erweiterungsideen für die Willicher Gewerbegebiete Wirklichkeit werden. So ist unter anderem daran gedacht, Flächen zwischen der A 44 und der Landstraße 461 (Aachener Straße) in Richtung Krefeld dafür zu nutzen. „Frau Stall hat uns aber gesagt, dass so etwas noch in weiter Ferne liege“, erklärte Stadtlandwirt Theo Heyes gegenüber der WZ. Die Willicher Bauern warnen generell vor einem weiteren Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen für andere Zwecke.

Ein weiteres Ärgernis für die Landwirte: Das vermehrte Aufkommen von Krähen, Dohlen und Elstern. Dadurch sei die Zahl von Niederwild (Fasane, Hasen) schon deutlich zurückgegangen. Klar grenzte sich die Runde in diesem Zusammenhang von den jüngst in der WZ aufgegriffenen Vergiftungsaktionen ab. Man sprach sich für den Einsatz von Lebendfallen aus, um dem Problem beizukommen.

Ebenso klar sprachen sich die Landwirte gegen eine Poller-Absperrung der Wirtschaftswege Klein Kempen/Am Klapptor aus. Schon wegen der starken Verengungen in den Ortsdurchfahrten für die teils überbreiten landwirtschaftlichen Fahrzeuge sei dies keine gute Idee, hieß es.

Besagte Strecke ist ein beliebter Schleichweg zwischen Wekeln und Niederheide und dann weiter zur Autobahnzufahrt in Neersen. Laut Theo Heyes sieht sich die Stadt nicht dazu in der Lage, solche Fahrten zu unterbinden: Das Ordnungsamt sei nicht zuständig, die Polizei habe für Kontrollen aber keine Zeit.