Ebbe und Flut in der Reithalle
Am Gehlenhof bei den Reckenhöfen entsteht eine Pferde-Halle, deren Boden mit Hilfe des Computers gewässert wird.
Tönisvorst. Mehr Platz für Reiter und Pferde: Auf dem Gelände des Gehlenhofs an den Reckenhöfen wird derzeit eine neue Reithalle gebaut. „Der Korpus ist bis etwa Mitte des Jahres fertig“, sagt Christian Königs, Besitzer des Reitsportzentrums. Bis zur endgültigen Fertigstellung dauert es aber noch etwa ein Jahr länger.
Das liegt unter anderem daran, dass die 80 mal 25 Meter große Reithalle ein sogenanntes Ebbe-Flut-System erhält. Dieses computergesteuerte Bewässerungssystem sorgt dafür, dass der Boden immer die richtige Feuchtigkeit hat. „Das System hat sich in unserer anderen Halle bewährt“, sagt Königs.
„Weil wir die Baugenehmigung für die Halle haben, haben wir mit dem Bau begonnen“, sagt Königs. Das eigentliche Bodensystem folgt dann später — und ist nicht billig. Insgesamt investiert Königs, der auch ein Inkassounternehmen in Tönisvorst mit Sitz im früheren Stadtwerke-Gebäude an der Mühlenstraße betreibt, 900 000 bis eine Million Euro.
Neue Boxen wird es vorerst aber nicht geben. 50 Stück sind bereits auf dem Hof vorhanden. Diese sind alle belegt. „Wir führen eine Warteliste“, sagt Königs. Eine Reithalle (40 mal 20 Meter), einen Außenplatz, Longierhalle und Führanlage können die Pferdebesitzer mit ihren Tieren bislang nutzen.
Im September veranstaltet der Reitverein Seydlitz St. Tönis sein Sommerturnier auf dem Gelände. Den Gehlenhof gibt es bereits seit mehr als einem Jahrhundert an dieser Stelle. Im Sommer 2004 verwüstete ein Tornado Teile von Wohngebäude und Reithalle auf dem Gelände des früheren Gestüts „Elite“.
Ein Teil der hochwertigen Pferde wurden seinerzeit zum Gestüt Schlenderhan bei Köln gebracht. „Elite“ nahm allerdings seine Arbeit an diesem Ort nie mehr auf. Zwei Jahre später kaufte Königs den Hof und baute ihn nach und nach wieder zu einem Reitsportzentrum aus.