Interview Sabine Mroch: Begeistert vom Theater

Sabine Mroch ist neue Vorsitzende des Festspielvereins.

Foto: Festspielverein

Neersen. Die Entscheidung fiel einstimmig und wurde „selbstverständlich“ angenommen: Sabine Mroch ist am Mittwochabend zur neuen Vorsitzenden des Neersener Festspielvereins — er hat 123 Mitglieder — gewählt worden (die WZ berichtete). Nach der Versammlung im Neersener Schlosskeller erläuterte die 57-Jährige im Gespräch mit der WZ, warum sie dieses arbeitsintensive Ehrenamt antritt.

Welche Beziehung haben Sie zum Theater?

Sabine Mroch: Das Interesse daran wurde schon in meiner Kindheit geweckt. Der Besuch des Weihnachtsmärchens im Krefelder Theater war das vielleicht aufregendste Ereignis der Adventszeit. Als Teenager lernte ich dann dank eines Abos alle Sparten des Theaters kennen und schätzen. Nichts geht über „live“ — das gilt für mich bis heute. Denn ein Theaterbesuch ist immer anregend und bietet Gesprächsstoff. In all den Jahren habe ich nur einmal eine Aufführung vorzeitig verlassen. Das war in Köln.

Sind Sie ein Fan der Festspiele?

Mroch: Als es damit losging, lebte ich mich gerade in Willich ein und war begeistert, dass es in meiner neuen Heimatstadt nun auch ein Theater gab. Ich gehe gerne zu den Aufführungen und bin seit einigen Jahren Mitglied im Festspielverein — wie übrigens auch mein Mann und eine meiner Töchter. Nach 31 Jahren haben die Festspiele die Identität dieser Stadt mit geprägt und sind ein wichtiger Werbefaktor. Das sage ich auch allen Kritikern, die sie immer mal wieder in Frage stellen, obwohl sie oft nie eine Aufführung besuchen. Ich lade sie gerne dazu ein, gucken zu kommen.

Warum treten Sie an?

Mroch: Die schwierige Organisationsform mit den vier Säulen „Stadt Willich“, „Sponsoren“, „Intendant“ und „Festspielverein“ verlangen den Einsatz von gut vernetzten Ehrenamtlern. Ich möchte gerne meine politischen Kontakte und meine Theaterbegeisterung nutzen, um die Festspiele weiter voranzubringen.

Wo wollen Sie Schwerpunkte setzen?

Mroch: Der neue Intendant Jan Bodinus soll sich entfalten können. Mit den „Jungen Schlossfestspielen“ hat er Schritte eingeleitet, um die Basis der Besucher zu verjüngen. Daran wollen wir uns beteiligen. Bernd-Dieter Röhrscheid und Uli Winkler aus dem Vorstand haben sich bereiterklärt, in die Schulen zu gehen, um unser Theater dort stärker zu verankern.

Gibt es weitere Neuerungen?

Mroch: Ja. Meine Stellvertreterin Birgit Fliege ist jetzt neue Ansprechpartnerin für Sponsoren im Vorstand. Geld für die Kultur ist ja immer knapp, man kann also nie genug Sponsoren haben. Birgit Fliege ist beruflich in Willich oft in den Unternehmen und für diese Aufgabe die perfekte Besetzung.