Schiefbahn: Gesang hält die Freundschaft jung

Schiefbahner und Chor aus Linselles feierten im Wahlefeldsaal.

Schiefbahn. Die Beziehung ist nach wie vor frisch! Auch nach 40 Jahren Chorpartnerschaft zwischen dem Männergesangsverein Eintracht Schiefbahn und dem Chorale Ensemble Musikayls aus der französischen Partnerstadt Linselles freut man sich aufeinander.

Sieben Schiefbahner fuhren zur Begrüßung zum Grenzübergang Venlo. "Wir kamen punkt zwölf Uhr dort an", sagt Wilfried Böhme, der mit in der Abordnung war. "Zeitgleich mit dem Bus", der die 67 Franzosen transportierte. Von dort aus ging es zum Neersener Schloss, wo Bürgermeister Josef Heyes warme Worte für die Musiker fand, die papierene Partnerschaftsverträge mit Leben füllen. Dann ging es in die Quartiere.

Brigitte Krüp beispielsweise beherbergt seit 20 Jahren immer das Ehepaar Anni und Gerard Lucq - "und umgekehrt". Auch jetzt noch, wo ihr Mann, der Eintracht-Sänger war, verstorben ist. Man verständigt sich mit Händen, Füßen, einem Wörterbuch - "oder man kann auch etwas zeigen. Daten kann man aufschreiben", sagt Brigitte Krüp.

"Wir reden meist über die Kinder. Enkelkinder, Trennungen, die gleichen Dramen hüben wie drüben." Manchmal kann auch Tochter Miriam Möller einspringen. Die heute 37-jährige Anwältin war jahrelang offizielle Dolmetscherin des Chores und begleitete ihn bei vielen Begegnungen.

Zum Jubiläum hält man den musikalischen Teil kurz. Beim Jubiläumskonzert am Samstagabend im Wahlefeldsaal geht jedes der Sängerensembles nur für eine halbe Stunde auf die Bühne, statt wie sonst immer für eine ganze. Doch rechnet man das Konzert dazu, dass es bereits im Juni zum Jubiläum in Linselles gegeben hat, "kommen wir doch auf die gleiche Summe", sagt der Geschäftsführer der Eintracht Heinz Steves lächelnd.

Im Juni hat man bereits das Jubiläum mit einem Konzert in Linselles gefeiert. Weil in Neersen ein warmes Buffet geboten wird, das sonst kalt würde, verschieben die Sänger aus Linselles ihren Auftritt sogar auf die Zeit "nach dem Essen".

Heinz Ziffels und Helmut Schmitz sind zu Ehrenmitgliedern der Eintracht ernannt worden. Letzterer bekommt zusammen mit Hubert Canipel aus Frankreich auch die August-Peters-Gedächtnisplakette der Heimat- und Geschichtsfreunde für das 40-jährige Engagement für die Partnerschaft.