Schiefbahn: Stipendium - „In Anrath schmecken die Brötchen besser“
Alexis Gloria lernt Deutschland kennen, Shari Schmitz war in den USA.
Schiefbahn/Anrath. Eines steht schon jetzt fest für Alexis Gloria (17) aus der Millionenstadt San José in Kalifornien: "In Anrath schmecken die Brötchen besser."
Und Shari Schmitz (22) aus Schiefbahn hat in den USA auch so ihre Erfahrungen gemacht. Eine davon: "Die Menschen sind dort viel, viel freundlicher." Die beiden jungen Damen haben eine Gemeinsamkeit: Beide sind Teilnehmer am Parlamentarischen Partnerschaftsprogramm.
Shari Schmitz, die vom Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer ausgewählt worden war, ist seit Ende Juli wieder zu Hause. Die 22-Jährige, die vor drei Jahren ihr Abitur am St. Bernhard-Gymnasium gemacht hatte und sich anschließend zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen ausbilden ließ, hat in den USA mehr erlebt als ihr lieb war. Bei ihrer Einreise war sie zusammengebrochen. Diagnose: Schweinegrippe.
Binnen eines Jahres zog Shari Schmitz dreimal um: Von Riverside über Truckee nach Sacramento. Was ihr angenehm aufgefallen ist: "Man kommt sehr schnell mit Menschen in Kontakt."
Am College entschied sie sich für das Hauptfach Logistik und wird das auch weiter studieren. Das Jahr in Kalifornien hat ihr hervorragende Englischkenntnisse beschert, schöne Erinnerungen - und ein Tattoo in Form einer Blume und eines Schmetterlings.
Alexis Gloria, deren Vorfahren von den Philippinen stammen, hat sich in Anrath bei der Familie Beek schon gut eingelebt. Sie besucht das Lise-Meitner-Gymnasium zusammen mit Alexandra Beek.
Aufs Autofahren, das daheim bereits mit 16 Jahren möglich ist, muss sie aber verzichten. Bei der Ankunft hatte sie drei Jahre Schulenglisch im Gepäck und in der Oberkasseler Jugendherberge einen dreiwöchigen Intensivkurs absolviert.
Trotzdem passierte ihr bei der Vorstellung in der Klasse ein Lapsus: "Mein Name ist Alexis Gloria, und ich bin Alexandras neues Haustier" - ein voller Lacherfolg.
Die 17-Jährige hat schon einiges von Deutschland gesehen. Die Gastfamilie organisiert Ausflüge, andere werden vom Gemeinnützigen Verein für internationale Verständigung gemanagt. Uwe Schummer hofft, dass sie sich bei ihm blicken lässt, wenn die Fahrt nach Berlin ansteht.