Fleischer-Innung Niederrhein Kempener gewinnen Schinkenprüfung
Vorst/Kempen. · Klaus und Inge Gerlach bekommen die Siegertrophäe für den besten Kochschinken.
Top-Qualität und bester Geschmack: Das zeichnet die Schinken der Fleischermeister aus, die an der Schinkenprüfung der Fleischer-Innung Niederrhein teilgenommen haben. Jetzt erhielten die erfolgreichen Fachbetriebe ihre Preise, Pokale und Goldurkunden. Der beste Kochschinken kommt aus Kempen, der beste Rohschinken aus dem Rhein-Kreis Neuss.
Das Kompliment machte einer, der es wissen muss: „Es war eine imponierende Prüfung mit hervorragenden Produkten“, sagte der Ehrenpräsident des Deutschen Fleischerhandwerks, Manfred Rycken, bei der Preisverleihung im Tönisvorster Restaurant Tafelsilber. Eine elfköpfige Jury aus Fachleuten und Verbrauchern hatte kürzlich 43 Koch- und Rohschinken von handwerklichen Fleischereien nach einem festgelegten Kriterienkatalog geprüft. 39 Mal vergaben die Tester die Höchstpunktzahl und somit eine Goldurkunde. Alle Produkte waren für die Juroren anonym und den Betrieben nicht zuzuordnen.
Bereits zum dritten Mal konnten Klaus und Inge Gerlach aus Kempen die gläserne Siegertrophäe für den besten Kochschinken entgegennehmen. „Gekochter Schinken – Meisterqualität“, hat Gerlach seinen Dauerbrenner genannt. „Das Rezept ist Jahrzehnte alt, es stammt noch von meinem vor 30 Jahren verstorbenen Vater Kurt. Ich habe es optimiert“, erzählt der Fleischermeister. Klaus Gerlach setzt auf Qualität, Frische, eine spezielle Würzung und aufwändige Handarbeit: „Wenn etwas Gutes reinkommt, kommt auch etwas Gutes raus“, sagt er. Saftig müsse der Schinken sein, aber keinesfalls wässrig. Alle Geheimnisse gibt Gerlach nicht preis: „Ein paar Kniffe habe ich dabei, aber die verrate ich nicht“, sagt er schmunzelnd.
Preise gehen auch
nach Willich und Tönisvorst
Gleich in zwei Kategorien gewann Willi Schillings aus Grevenbroich. Die Jury kürte seinen Karbonadenschinken zum besten Rohschinken des Wettbewerbs. Auch hier zahlt sich die aufwändige Herstellung aus: Der Schinken liegt zweieinhalb Wochen in einer selbst gezogenen Naturlake mit speziellen Gewürzen und Kräutern, anschließend wird er getrocknet und über Buchenholz geräuchert. „Insgesamt dauert es drei Monate, bis der fertige Schinken in der Verkaufstheke ist“, erläutert Schillings. Zusammen mit seiner Frau Gerti nahm er auch den „Publikumsoscar“ entgehen: Sein Wildschweinschinken hatte den Besuchern der öffentlichen Schinkenprüfung und Gästen des Restaurants Tafelsilber am besten geschmeckt.
Mindestens eine Goldurkunde erhielten die Fleischereien Markus Helbig (Tönisvorst), Michael Fander (Kempen) und Karl Nöhles (Willich). Red