Benefiz-Veranstaltung Schöne Gala fürs Hilfswerk Action medeor

Action medeor hatte zur Benefiz-Veranstaltung geladen. In drei Tagen war sie ausverkauft.

Foto: Dirk Jochmann

Vorst/Krefeld. Das Erdbeben in Nepal geschah im April. Es starben knapp 8800 Menschen, rund 22 300 wurden verletzt. Die schnelle Hilfe kommt von action medeor. Die ersten Pakete, die in die Region geschickt werden, beinhalten Verbands- und Nahtmaterialien, chirurgisches Besteck, Schmerzmittel, Antibiotika und Spritzen. Spender helfen, den Auftrag des Medikamenten Hilfswerks zu erfüllen. Mit der 17. Benefiz-Gala, einem harmonisch besinnlichen und musikalisch hochwertigen Programm, danken die Verantwortlichen den Unterstützern im voll besetzten Krefelder Seidenweberhaus.

„So sehen keine Nachwuchssorgen aus“, sagt WDR-Moderatorin Steffi Neu, die auf gewohnt locker-liebenswerte Art durch den Nachmittag führt. Sie deutet dabei auf das Jugend-Sinfonie-Orchester der Tonhalle Düsseldorf. 60 Mädchen und Jungen, alle unter 16, kommen durchs Publikum auf die Bühne, tragen ihre Instrumente in der Hand. Unter Leitung von Ernst von Marschall spielen sie das Menuett aus der Feuerwerksmusik von Händel — Begeisterung.

Ebenso hingerissen sind die Zuhörer von den Jungs des Percussion Ensembles der Musikschule Viersen. In der Zugabe begeistern sie mit hölzernen Kochlöffeln, zeigen, was aus einem Küchengerät herauszuholen ist und wünschen „Mahlzeit“. Steffi Neu: „Dass man mit einem Kochlöffel so viel Applaus bekommt. Was sagen die Mädels, wenn du erzählst, dass du Xylophon spielst?“, fragt sie einen Jungen. „Das kommt nicht so gut an“, gibt er zu und alle lachen.

Gleich von nebenan, aus St. Hubert, kommt Cellist Emanuel Wehse, der mit seiner Partnerin, Pianistin Mariko Sudo, Rachmaninoff interpretiert. Während sie erzählt, mit dem Bruder Weihnachtslieder vom Blatt zu spielen, berichtet Wehse vom Weihnachtslied-Repertoire seiner kleinen Kinder. „Das ist umfangreich.“

Präsident Siegfried Thomaßen lobt die Anwesenden: „Sie sind von der schnellen Truppe. Die Karten waren nach drei Tagen ausverkauft. Leider hatten wir nicht mehr.“ Er begrüßt den fast 88-Jährigen Ernst Boekels. Der Vorster gründete 1964 das Deutsche Medikamentenhilfswerk. Thomaßen erinnert an den vergangenen Großeinsatz in Nepal, gibt aber auch zu bedenken, dass das Hilfswerk bereits seit 2011 in Syrien aktiv ist.

Bernd Pastors, Vorstand des Hilfswerkes, betont: „Wir bringen die Medikamente in Flüchtlingslager an der türkisch-syrischen Grenze. Außerdem versorgten wir zusammen mit einem Partner ein Krankenhaus in der Nähe von Aleppo mit wichtigen Schmerzmitteln und Antibiotika. Frieden wäre das Wichtigste.“ Margret Müller von action medeor berichtet von ihren Besuchen in Nepal. Es gehe nicht nur um die direkte Versorgung. „Wir bieten auch für Selbsthilfekurse für Frauen an, weil es dort viel Gewalt gegen sie gibt. Außerdem verteilen wir Schulmaterial.“ Jetzt sei es wichtig, dranzubleiben und langfristig zu helfen, damit die Leute mental gesunden und auf die Beine kommen, immer mit Hilfe der Partner vor Ort.“

Eine Panne gibt es an diesem weihnachtlich geprägten Nachmittag auch: Die Trommel mit dem Tombola-Losen lässt sich nicht öffnen. Neu schlägt vor, dass vier Männer mit Hammer und Schraubenschlüssel hinter der Bühne aktiv werden. Die sind erfolgreich. Virginia und Josefine, zwei Mädchen aus dem Publikum, dürfen die Preise ziehen: ein Wochenende mit einem schicken Auto, ein ADAC Sicherheitstraining und eine Geldbörse mit Schlüsselanhänger.