Willich Hausdurchsuchung in der Stadtverwaltung

Mitarbeiter stehen in Korruptionsverdacht. Es geht um Aufträge an Handwerker.

Foto: Reimann

Willich. In der Willicher Stadtverwaltung hat es eine Hausdurchsuchung durch die Krefelder Staatsanwaltschaft gegeben. Es gehe um einen Korruptionsverdacht gegen Mitarbeiter, bestätigte Bürgermeister Josef Heyes auf Anfrage der WZ.

„Es gab eine anonyme Anzeige“, erklärte der Bürgermeister. Zur Aufklärung habe der Verwaltungsvorstand der Staatsanwaltschaft ihre Kooperation angeboten. Die im Raum stehenden Summen seien „recht klein“, so Heyes, ohne konkreter zu werden. Nach jetzigem Kenntnisstand gehe er davon aus, dass die Ermittlungen eingestellt werden.

Nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Axel Stahl ist allerdings erst im nächsten Jahr mit Ergebnissen der bisherigen Ermittlungen zu rechnen. Es gebe mehrere Beschuldigte innerhalb und außerhalb der Verwaltung. Konkret soll es bei der Auftragsvergabe an Handwerker für Leistungen in städtischen Gebäuden Bestechungen gegeben haben. Nach einem begründeten Anfangsverdacht habe es Durchsuchungen in Verwaltungsräumen, privaten Räumen sowie Firmen gegeben. „Unterlagen wurden sichergestellt, die nun ausgewertet werden“, so Axel Stahl.

Im Interesse seiner Mitarbeiter hoffe er auf schnelle Ergebnisse, erklärte Josef Heyes. Die Beschuldigten kenne er seit vielen Jahren und könne sich daher nicht vorstellen, dass an den Vorwürfen etwas dran ist.

Olaf Schnödewind als Korruptionsbeauftragter der Stadtverwaltung hat bereits mit internen Recherchen begonnen. Seine Position war vor 16 Jahren eingerichtet worden, als es einen ähnlichen Fall im Bereich Tiefbau gab. Danach habe es solche Fälle nicht mehr gegeben, berichtet der Bürgermeister. Er bestätigte allerdings auch, dass seit der Verwaltungsreform kleinere Aufträge an Handwerker in den zuständigen Ämtern vergeben werden können.