Neersen Vom Glühwein bis zum Hundekuchen

65 Aussteller und viele Besucher gab es beim 28. Weihnachtsmarkt am Schloss Neersen. Auch Flüchtlingskinder waren dabei.

Foto: Friedhelm Reimann

Neersen. Die St. Sebastianer setzten auf dem 28. Neersener Weihnachtsmarkt ein starkes Zeichen: Sie luden am Samstag Flüchtlingskinder und ihre Familien ein, die seit kurzem in der Niershalle untergebracht sind. Die Schützen gaben ihnen Wertmarken, damit sie sich die eine oder andere kulinarische Köstlichkeit oder eine Karussellfahrt leisten konnten. Für alle Kinder war die Begegnung mit Knecht Ruprecht und dem Nikolaus ein besonderes Erlebnis.

Annette van den Brock Organisatorin

Weihnachtsmarkt auf Schloss Neersen
9 Bilder

Weihnachtsmarkt auf Schloss Neersen

9 Bilder

So überraschend ist das eigentlich nicht: Der 28. Neersener Weihnachtsmarkt war wieder richtig gut besucht. Es gab aber auch viel zu sehen und zu entdecken. Bürgermeister Josef Heyes kam zur Eröffnung: „Ich freue mich, dass so viele Besucher und Händler von nah und fern hier sind“, erklärte Heyes und freute sich über die humanitäre Geste den Flüchtlingen gegenüber.

Egal, ob Flüchtlings- oder alteingesessene Neersener Kinder: Die Begegnung mit dem Nikolaus und dem Knecht Ruprecht löste hier und da schon Beklommenheit aus.

Robert Brintrup, Präsident der St. Sebastianer, appellierte an die Besucher: „Lasst uns alle in Frieden und glücklich feiern.“

Annette van den Brock und ihre Tochter Melanie Schaath hatten jetzt zum dritten Mal den Weihnachtsmarkt organisiert: „Wir haben keine Probleme damit, die Stände zu besetzen“, erklärte Annette van den Brock. Im vergangenen Jahr waren es 55 gewesen, diesmal 65. Einige von ihnen waren zum ersten Mal in Neersen, wie zum Beispiel Birgit di Stefano und Mira Weien aus Duisburg. Sie hatten tagelang Plätzchen für Hunde gebacken, Spezialitäten wie Spinatspeck-Katzen — und waren vom Erfolg ihres „Doggy’s Dream“ überrascht: „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, erklärte Birgit di Stefano.

Schon zum 14. Mal mit dabei: Thomas Brock. Er war im Stress, seine Weihnachtsbäume gingen weg wie geschnitten Brot. „Die Bäume kommen unter anderem aus dem Sauerland, der Eifel und dem Harz. Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben“, erklärte Brock.

Dass der Neersener Weihnachtsmarkt keinen rein kommerziellen Charakter hat, dazu tragen Organisationen wie die Caritas und der Nabu bei. Im Caritas-Zelt gab es wieder jede Menge Trödel, der Nabu machte unter anderem auf die Situation der Fledermäuse aufmerksam: „Wegen des intensiven Einsatzes von Pestiziden gibt es immer weniger Insekten, so dass die Lebensbedingungen der Fledermäuse schlechter werden“, erklärte Helmut Friesheim. Der Nabu warb aber auch für das neue Projekt, die „Schmetterlingsinsel“ im Schlosspark.

Obwohl das Wetter ja alles andere als winterlich war, verkaufte sich der Glühwein gut. Wer mal verschnaufen wollte, genoss Kaffee und Kuchen im Schlosskeller. Für die beiden Organisatorinnen ist nach dem Weihnachtsmarkt vor dem Weihnachtsmarkt: „Bereits im Januar bekommen wir die ersten Anfragen“, so Annette van den Brock.