Bildung in Tönisvorst Schon heute Betreuungsprobleme an Grundschulen

Tönisvorst · Erneut befasste sich der Ausschuss für Bildung und Schule mit OGS und Betreuung an den vier Tönisvorster Grundschulen.

Allein an der Gemeinschaftsgrundschule Hülser Straße in St. Tönis fehlen derzeit 20 Plätze im Offenen Ganztag.

Allein an der Gemeinschaftsgrundschule Hülser Straße in St. Tönis fehlen derzeit 20 Plätze im Offenen Ganztag.

Foto: Norbert Prümen

(hb) Es fehlen Plätze für den Offenen Ganztagsbetrieb (OGS) an den vier Tönisvorster Grundschulen. Es gibt eine Warteliste, auf der aktuell 51 Eltern stehen. An OGS-Plätzen fehlen 20 an der GGS Hülser Straße, 18 an der GGS Vorst und 13 an der GGS Corneliusstraße. Und das ist nur die aktuelle Situation. Ab dem Schuljahr 2025/26 kommt ein geplanter Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz hinzu.

Der Ausschuss für Bildung und Schule beschloss nach einem Antrag der CDU-Fraktion einen Auftrag an die Verwaltung, Gespräche mit den Leitungen der Grundschulen und der OGS-Einrichtungen zu führen und den genauen Raumbedarf zu ermitteln. Ausschussvorsitzende Anja Lambertz (CDU) will im ersten Halbjahr 2024 die Ergebnisse dieser Gespräche abfragen.

Schon jetzt wird zugegeben, dass fehlende räumliche Kapazitäten und fehlendes Personal zu einer Warteliste geführt hätten. Schon jetzt scheint klar, dass es weder die Zeit noch das Geld gibt, bis 2026 die erforderlichen Räumlichkeiten zu schaffen. Das neue Zauberwort ist deshalb „multifunktionale Verwendung der vorhandenen Räume“. Das heißt: Die Klassenräume werden nachmittags für den Offenen Ganztag genutzt.

Bereits im Schulentwicklungsplan vom Juni 2022 hatten die Planer empfohlen, ab 2025/26 von einer 80- bis 90-prozentigen Auslastung des Ganztagsanspruchs auszugehen und dafür die Ganztagsbetreuung personell wie räumlich zu ermöglichen. Bisher konnte die Verwaltung aber keine Schritte umsetzen, weil ihr zum Rechtsanspruch die Grundlagen der Planung und Finanzierung seitens des Landes fehlten.

Im aktuellen Schuljahr besuchen 1065 Mädchen und Jungen die vier Grundschulen in der Stadt. Davon nehmen heute 460 die OGS-Betreuung in Anspruch, 218 haben einen Platz in der 8–13/14 Uhr-Betreuung. Mit 348 Schülern ist die GGS Hülser Straße die größte Grundschule. Dort sind 178 Kinder in der OGS, 28 in der Betreuung. Die zweitgrößte Grundschule ist Vorst mit 293 Schülern. Dort sind 102 Schüler in der OGS, 60 in der Betreuung. Von den 214 Schülern an der GGS Corneliusstraße sind 83 in der OGS, 78 in der Betreuung, an der Schulstraße sind von 210 Schülern 97 in der OGS und 52 in der Betreuung. Während die OGS städtisch organisiert ist, übernehmen die Betreuung andere Träger.

Mit einer Anfrage wollte die SPD die Situation der Betreuung abklären. In der Antwort der Verwaltung gibt es an der GGS Schulstraße bei der Betreuung der Arbeiterwohlfahrt keine Kinder auf der Warteliste, bei der GGS Corneliusstraße gibt es sieben Kinder auf der Warteliste der Awo, bei der GGS Hülser Straße meldet die Evangelische Kirchengemeinde zehn Kinder auf der Warteliste, und beim Förderverein der GGS Vorst sind 14 Kinder.