Gipfeltour Schüler wirbt für Hilfe am Kilimanjaro

Der17-jährige Willicher Jakob Schütte unterstützt action medeor. Er klettert auf den höchsten Berg Afrikas, um auf die Medikamentenhilfe aufmerksam zu machen.

Foto: action medeor/dpa

Vorst/Anrath. Der 17-jährige Jakob Schütte besucht die 11. Klasse des Lise-Meitner-Gymnasiums in Anrath. Während der Sommerferien plant der angehende Abiturient eine mehrtägige Gipfeltour auf den höchsten Berg Afrikas, den Kilimandscharo in Tansania. Seine Gipfelbesteigung möchte er für einen Spendenaufruf für die Medikamentenhilfe von action medeor in Tansania nutzen. Heute in einer Woche, am 23. Juli, bricht Jakob gemeinsam mit seinem Vater nach Tansania auf. Der Weg zum Gipfel führt durch alle Klimazonen von tropisch bis arktisch. Dabei erwarten ihn Temperaturschwankungen von etwa 40 Grad. Allein am ersten Tag geht es durch Savanne, Plantagen und Regenwälder, danach durch Heide, Moorland und Hochwüsten bis in die Gipfelzone mit ewigem Eis. Der Uhuru Peak, das Dach Afrikas, befindet sich schließlich auf 5895 Höhenmetern.

Foto: action medeor/dpa

Auf die körperlichen Strapazen hat sich Jakob über etliche Wochen mit Lauftraining und ausgiebigen Wandertouren gut vorbereitet. Fitness und Kondition stimmen. Das ist auch unbedingt erforderlich. Denn Höhe und Kälte fordern ihren Tribut. Wichtig sind auch zahlreiche Ausrüstungsdetails: mehrere Schichten Kleidung vom T-Shirt bis zur Trekkingjacke (Zwiebelprinzip), Tabletten für Trinkwasseraufbereitung und gegen Malaria, eine Stirnlampe für Etappen in der Dunkelheit sowie ein Schlafsack vorzugsweise mit Komfortbereich bis -20 Grad. Unberechenbar bleibt am Ende die Höhenverträglichkeit. Bei Auftreten der Höhenkrankheit ist ein direkter zügiger Abstieg unvermeidlich.

Gerade erst hat Jakob ein Ferienpraktikum bei Europas größtem Medikamentenhilfswerk action medeor in Tönisvorst beendet. Dabei hat er Einblicke in die Arbeit und Struktur der Hilfsorganisation erhalten und sich intensiv mit der Öffentlichkeitsarbeit der Hilfsorganisation befasst. „Private Initiativen und ehrenamtliches Engagement tragen ganz erheblich zum Erfolg fast aller Hilfsorganisationen bei“, berichtet Jakob. „Das reicht von Anke Engelke, die als Botschafterin zahlreiche Charity-Aktionen begleitet und zuletzt beim Prominenten-Special der Quiz-Show „Wer wird Millionär?“ eine halbe Million Euro für medeor erspielt hat, bis hin zu Schulklassen, die Kuchen für den guten Zweck backen. Ich habe mich daher entschlossen, meine Kilimanjaro-Besteigung mit einer Spendensammelaktion für die Medikamentenhilfe der action medeor in Tansania zu verbinden.“

In vielen afrikanischen Ländern, so auch in Tansania, ist die Gesundheitsversorgung sehr schlecht. Es fehlt vor allem in den ländlichen Regionen an lebenswichtigen Medikamenten. Um die Arzneimittelversorgung zu verbessern, wurden in den letzten Jahren zwei medizinische Verteilerzentren in Dar es Salaam im Osten des Landes und in Masasi im Süden gegründet. „Die Abgabe der Medikamente erfolgt gegen Erstattung der Selbstkosten. Oft fehlen den Gesundheitsstationen jedoch die finanziellen Mittel. Dann sind Spendengelder für die Finanzierung erforderlich.“ Und genau hier setzt Jakob an: „Egal in welcher Höhe, egal ob Privatperson oder Unternehmen: Jede einzelne Spende ist wichtig und willkommen! Jeder Euro zählt in einem Land wie Tansania, in dem man davon eine Malariatherapie oder zwei Wurmkuren bezahlen kann.“ Jakob aktualisiert seinen Blog regelmäßig. Vor der Abreise finden sich dort bereits verschiedene Informationen unter anderem über den Kilimanjaro, die Gipfelroute und verschiedene Hilfsprojekte der Vorster. Red