St. Tönis: H2Oh - Hilfe im Wasser gesucht

Streit mit den Betreibern des H2Oh hat die Übungsleiterin Anita Nauen.

St. Tönis. Seit dem Betreiberwechsel im H2Oh weht eine steife Brise durch das St. Töniser Schwimmbad. Das merken vor allem die Übungsleiterinnen der Wassergymnastik. Seit Jahren bieten sie ihre Kurse im Bad an, doch das ist jetzt nicht mehr so einfach möglich.

Die neuen Betreiber, die Niederrheinwerke Viersen, verlangen strikte Einhaltung bestimmter Regeln, die vom vorherigen Betreiber nie verlangt wurden. Die Rede ist vom Besitz des Lebensrettungsscheines in Silber.

Wer einen Kurs im Bereich des Wassers gibt, muss einen solchen Schein haben, um im Falle eines Falles tätig werden zu können. "Es geht um die Sicherheit der Kursteilnehmer. Es ist unser Standard und davon werden wir nicht abrücken", bestätigt Christina Achtnich, Pressesprecherin der Niederrheinwerke Viersen, die neuen Bedingungen.

Nun zeigen sich die Konsequenzen. Bei der Interessensportgemeinschaft Altensport, die unter anderem Wassergymnastik anbietet, wurden Übungsleiterinnen ohne gegen Leiter mit Schein ausgetauscht. Andere Anbieter zogen sich ganz zurück.

Anbieterin Anita Nauen, die aus persönlichen Gründen den Rettungsschein nicht mehr machen kann, griff auf die Lösung einer weiteren Person zurück. "Für meinen Montagskurs habe ich jemanden mit Schein gefunden, der währenddessen anwesend ist. So erfülle ich die Auflagen", erklärt die Wassergymnastik-Übungsleiterin.

Anders sieht es für ihre beiden Kurse aus, die sie am Freitag anbietet. Die gibt es derzeit nicht, weil Nauen die entsprechenden Bedingungen nicht erfüllen kann. "Es hatte sich ein Herr gemeldet, der den Lebensretterschein in Silber gerade machte. Doch als er ihn hatte, zog er sein Angebot mit der Begründung zurück, er sei Mitglied im Altensport und sei vom Vorstand unter Druck gesetzt worden und könne sein Angebot so nicht mehr aufrecht erhalten", empört sich Nauen.

Bei der Interessensportgemeinschaft Altensport weiß man von solch einer Vorgehensmaßnahme nichts. "Es gibt keinen Beschluss im Vorstand, dass Mitglieder in dieser Art und Weise nicht aktiv sein dürften. Wir haben lediglich für unseren Verein beschlossen, dass wir keine zusätzlichen Personen am Beckenrand haben wollen, sondern dass unsere Übungsleiter selbst über den Schein verfügen müssen. Hintergrund sind die Kosten", informiert Vorsitzender Christian Sternberg.

Wie dem auch sei: Anita Nauen kann ohne fremde Hilfe ihr Wassergymnastikangebot im 1,35Meter tiefen Wasser nicht aufrecht erhalten.