St. Tönis: Nordmann sticht bei Theo Schiffer die Fichte aus

Theo Schiffer verkauft gerne Christbäume.

St.Tönis. Theo Schiffer macht seinen Beruf gerne. "Wenn ich mal damit aufhöre, könnte ich ein Buch darüber schreiben", erzählt der 41-Jährige. Er denkt dabei an viele heitere Episoden, die er als Verkäufer von Weihnachtsbäumen beim Floristen-Großhandel Grumbach in St. Tönis erlebt.

Da kommen Männer, die sich nach hartem Ringen endlich für einen Baum entscheiden, um anschließend zu verkünden: "Ich komme heute Nachmittag mit meiner Frau noch mal wieder." Wer sich dann mit seinen Wünschen durchsetzt, soll das Geheimnis von Theo Schiffer bleiben. Manche suchen besonders lange aus, vergessen, was sie schon alles gesehen haben - und erklären am Ende beim Anblick eines Baums, der ihnen vor 30 Minuten nicht zusagte: "Den haben sie mir noch gar nicht gezeigt."

Soll’s die gute Nordmanntanne oder nur eine einfache Fichte sein? Bei Theo Schiffer müssen ganze Familien Farbe bekennen. Auf der Wunschliste ganz oben steht die Nordmanntanne - und der Baumexperte weiß, warum: "Die haben weiche Nadeln, sind schön gewachsen und nadeln nicht." Ähnliches gelte für die Nobilis-Tanne, die zudem noch intensiv duftet. Was auch die Blaufichte tut, die aber sehr viel früher ihre Nadeln verliert. Nur für alte Stammkunden hält der Grumbach-Schwiegersohn noch serbische Fichten bereit: "Ein Liebhaber-Artikel, die piksen und nadeln."

Grumbachs beziehen ihre Bäume aus dem Sauerland. "Die holen wir selbst dort ab", erzählt Schiffer. Mehrfach in der Saison werden neue Bäume bestellt - "nur 1. Wahl, keine billige Baumarkt-Qualität", wie er betont. Ein gleichmäßiger, schöner Wuchs sei garantiert, seinen Preis sei der Baum dann auch wert: "Der ist schließlich zehn bis zwölf Jahre gehegt und gepflegt worden."

Apropos Preise: Die seien stabil geblieben, 35 Euro koste eine zwei Meter hohe Nordmann- oder Nobilis-Tanne. Die Blaufichte gibt es für zehn Euro weniger. "Der Preis muss passen, ich möchte, dass der Kunde hier mit einem guten Gefühl raus geht", sagt Schiffer.

Am dritten Adventswochenende beginnt die wichtigste Verkaufsphase. Heiligabend kommen die Last-Minute-Kunden. Familie Schiffer - Ehepaar mit Tochter (6) und Sohn (12) - hat sich bis dahin längst selbst einen Baum in die Wohnung geholt. "Wir schmücken mit den Kindern meist am 4. Advent", erzählt der 41-Jährige.