St. Töniser mit Engagement und Heimatsehnsucht Rolf Schumacher ist gestorben
St. Tönis · Der Familien- und Vereinsmensch aus St. Tönis starb im Alter von 80 Jahren.
„Das Erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das Kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich die Familie von Rolf Schumacher. Sie muss loslassen. Der gebürtige St. Töniser, Jahrgang 1939, am 24. März, auf den Tag genau wie seine Ehefrau Sigrid, 80 Jahre alt geworden, ist am vergangenen Montag gestorben.
Man hat mit der Nachricht rechnen müssen. Rolf Schumacher, der über Jahrzehnte unermüdliche Vereinsmensch, Musiker, Archivar, Sammler und Chronist, war länger ernsthaft krank. Er konnte die Liebe zu seinen Hobbys, zu seinen Musikinstrumenten Gitarre, Mandola und zum Akkordeon nicht mehr ausleben. Ihren Klängen aber hat er immer noch gerne zugehört, wie an dem soeben beschriebenen Geburtstag, als seine Shantys aus Krefeld-Linn ihm und seinen Gästen zu Hause Sangesgrüße in herzlicher, kerniger Seemanns-Romantik darbrachten.
Liebe zu St. Tönis war eine Triebfeder für sein Engagement
Rolf Schumacher hatte sich seit einiger Zeit in die Rolle des stillen Beobachters begeben. Die nahm der gelernte Feinmechaniker und spätere Elektromeister in früheren Jahren nicht ein. Er mischte mit, schob an vorderster Stelle an – ob es das Akkordeon-Orchester 1957 St. Tönis war oder seine aktive Zeit im Heimatbund St. Tönis, als Heimatbrief-Autor, im Martinskomitee, im Stadtkulturbund und nicht zu vergessen im Aktionskomitee Krankenhaus. Herzblut, Ehrgeiz, die Liebe zu dem Ort, in dem er groß geworden war und mit seiner Familie lebte, sie waren seine Triebfedern. Er war einer, der trotz aller Akribie auch die Geselligkeit liebte, einer, der für seine Meinung einstand, statt sie diplomatisch verwässert zu wissen.
Heimat, der Begriff, der heutzutage in vielerlei Hinsicht genutzt wird, war sein Lebens- und Wirkungsort – bei aller Liebe zum Reisen, zum Wandern, die Kamera nicht weit weg. Für St. Tönis brannte er. Seine Tätigkeiten, Ideen und Auszeichnungen kann man nicht alle auflisten. Ein sicherer Nenner ist: St. Tönis verliert eine treue Seele; die Familie, seine Ehefrau, die drei Kinder, Schwiegerkinder und zwei Enkel, einen verlässlichen Kompass, Anker und Lebensbegleiter.
Die Trauerfeier für Rolf Schumacher mit anschließender Urnenbeisetzung ist am Freitag, 31. Mai, um 11.45 Uhr auf dem Friedhof St. Tönis, Westring.