Stadtgeflüster: Ein Jumbo im Anflug auf MG
Von Ampel-Koalitionen, falschen Namen und unbekannten Pastoralreferenten.
Willich/Tönisvorst. "Der wahre Jakob" - so heißt die jüngste Publikation der Willicher SPD, in der die Sozis sich zu Zu- und Missständen äußern. Und in der sie sich noch ausdrücklich gegen jedweden Ausbau des Mönchengladbacher Flughafens aussprechen. Was sie sogar mit einer Fotomontage untermauern. Die zeigt den Landeplatz Mönchengladbach und im Anflug einen Jumbo-Jet. Was monumental aussieht, aber ja nun wirklich niemals der Wirklichkeit entsprechen wird/würde/könnte.
Traditionsgemäß gab es in der Kirche St. Cornelius in St. Tönis im Monat Mai regelmäßig Maiandachten zu Ehren der Mutter Gottes. So ist es auch heute noch in der Kempener Propsteipfarre St. Marien. In St. Tönis fragen sich nun die Katholiken, warum es vor Ort keine Maiandachten mehr gibt. Die Marienverehrung hatte auch in St. Tönis stets einen hohen Stellenwert. In manchen Häusern gab es früher kleine geschmückte Maialtärchen.
Und doch gibt es in St. Cornelius etwas, was an den Marienmonat Mai erinnert. Eine barocke Madonnenstatue vermutlich aus dem Jahr um 1750, die im Laufe des Jahres in der Taufkapelle ihren Platz hat, steht nun gleichsam als Säulenheilige vor einer der mächtigen, die Kirche tragenden Sandsteinssäulen vor der Vierung des Opferaltars. Neben der Madonna, die einen bescheidenen Blumenschmuck aufweist, gibt es auch die Möglichkeit, Opferkerzen anzuzünden.
Die gute Tat der Woche: Am 3.April hatten sich Wilma und Walter Lagemann das Ja-Wort gegeben. Aber statt sich von ihren Gästen Geschenke überreichen zu lassen, baten sie um Geld, um damit anderen zu helfen. Eine kleine Spardose mit der Aufschrift "Just married" stand für die kleinen und großen Geldscheine bereit. So kamen am Ende 380 Euro zusammen.
Diesen Betrag überreichte Walter Lagemann - seine Frau konnte leider nicht dabei sein - während einer Sportstunde Stephan Adomeitis und den Integrativen Gruppen des TV Schiefbahn. Stephan Adomeitis freute sich riesig: "Mit dem Geld können wir mit den Kindern während der geplanten Ferienspiele wieder einen schönen Ausflug machen", sagte er hinterher.
Noch ein Nachtrag zum Schützenfest in Vorst: Da erhielten die Bewohner des Seniorenhauses Kandergarten hohen Besuch: König Sascha Stieger und Königin Yvonne sowie ihre Minister und Hofdamen kamen in Begleitung der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft und einer Musikkapelle.
Nach der Begrüßung durch Heimleiterin Ulrike Lambrecht und der Beiratsvorsitzenden Maria Croonenbroeck, überreichte Uli Loyen, 1. Vorsitzender der St. Sebastianus-Bruderschaft, mit einer feierlichen Ansprache das Wappen der Bruderschaft an das Seniorenhaus. Anschließend pflanzten König Sascha und Vorsitzender Uli Loyen einen Apfelbaum. Und da aller guten Dinge drei sind, brachten die Hofdamen für jeden der 60 Bewohner eine weiße Rose mit.
Er sagt immer, er sei unabhängig. Die Rede ist vom Tönisvorster Bürgermeister-Kandidaten Christian Hoechtlen. Dabei gibt es einen Punkt in seiner Vergangenheit, die seine Nähe zu einem der Altvorderen dieser Republik zeigt, nämlich zum "Alten von Rhöndorf".
Vor 14 Jahren nämlich hatte Hoechtlen am Schülerwettbewerb der Konrad-Adenauer-Stiftung teilgenommen - und gewonnen. Dafür gab’s für die ganze Klasse eine Reise nach Frankreich. Dabei wäre der Titel des Wettbewerbs auch heute aktuell: "Aufbruch nach der Katastrophe!" Allerdings ging’s damals um den (christdemokratischen) Neubeginn nach 1945.
So ist das: Eine Firma bietet ein Produkt an und weil sie will, dass die Kunden zufrieden sind, schaltet sie eine Hotline, damit sie 24 Stunden an 365 Tagen erreichbar ist. Das machte ein Schiefbahner Unternehmen ganz genau so. Und wunderte sich vielleicht ein bisschen, warum so wenig Anrufe kamen, zumindest übers Festnetz. Das wiederum lag an der Telekom, die offenkundig nicht in der Lage war, einen Klemmer zu beseitigen. Schließlich versprach das Unternehmen, eine Ruf-Weiterleitung aufs Handy zu ermöglichen, aber auch das klappte nicht so wirklich. Immerhin: Ein paar Tage später ging’s wieder.
Zugegeben, man wird betriebsblind. Zum Beispiel, wenn man in einer Partei arbeitet. Das führt sogar dazu, dass manchmal andere von einer solchen Betriebsblindheit angesteckt werden. Wenn Sie den Ring in St. Tönis von der Krefelder Straße aus kommend stadtauswärts Richtung Vorst fahren, haben Sie ein solches Beispiel vor sich. Wenn Sie die Rechtskurve nehmen und auf die Ampelkreuzung zufahren, sehen Sie anstatt Ampel nur ein Wahlplakat. Leicht behindernd, findet der Stadtflüsterer. Und fragt sich zudem, ob denn das Ganze ein Zaunpfahl-Wink Richtung Ampel-Koalition sein soll.
Stolperfallen werden derzeit im Zentrum von St. Tönis beseitigt. Wochenlang stand vor der Filiale der Deutschen Bank an der Friedenstraße eine Warnbake wegen eines defekten Straßenbelages (die WZ berichtete). Zur Wochenmitte rückte ein Trupp der Firma Tiefbaufirma Hamelmann an und riss kurzerhand die alten Steine der Hochstraße samt Unterbau an der Einmündung der Friedenstraße heraus und verlegte neue Steine. Wie zu erfahren war, wird man auch an anderen Stellen der Hochstraße noch vorhandene Stolperfallen im Belag beseitigen.
Ein Dank für die Berichterstattung über das Vorster Schützenfest erreicht die Redaktion am Wochenende. "Leider ist ihrem Redakteur bei der Berichterstattung ein kleiner Fehler unterlaufen", heißt es da aber von Bernd Heyer. Im Text stehe, dem Königspaar Sascha und Yvonne Stieger mit Ihren Ministern sei ein unvergesslicher Zug geboten wurde. Jetzt wurde - offenbar versehentlich Bernd Heyer als Minister bezeichnet. Dabei waren das aber Frank Moos und Michael Wrona. Was natürlich ein Unterschied ist. Der Stadtflüster entschuldigt sich in aller Form. Und schiebt noch hinterher: Lieber Bernd Heyer: Wenn Sie die Redaktion direkt anmailen, erreicht uns Ihre Mitteilung noch schneller, als wenn Sie einen Umweg wählen, wie in diesem Fall geschehen. Deshalb unsere Adresse: redaktion.willich@westdeutsche-zeitung.de
Wer kennt schon den Pastoralreferenten?
Es scheint als blicke keiner mehr so richtig durch, wer den nun wer in der Gemeinschaft der Gemeinden der Stadt Willich ist. Dahinter verbirgt sich ja so eine Art Not-Club der Katholen, weil die nicht genug Priester haben.
Weshalb kürzlich - nämlich bei der Einweihung des "Bütt"-Freibades - ein bislang gänzlich unbekanntes Gesicht auftauchte. Pastoralreferent Dietmar Prielipp ist den meisten nun wirklich nicht geläufig. Zumindest kennt so gut wie niemand seinen Namen. Immerhin gab es Vermutungen, wie denn der Mann mit Vornamen heißen könnte. Hier tippten einige auf Alois. Immerhin etwas, wenn auch nicht richtig.