Stadtgeflüster: Gratulation am laufenden Band

Es ist die Zeit der Jubiläen und Jubilare. Da verrät so mancher Geheimes und Visionäres.

Willich/ Tönisvorst. Ein Anekdötchen am Rande: Nach der Bestückung der Fahrzeuge am Feuerwehrgerätehaus St. Tönis und - wie es so schön heißt - "der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft", ließen die Kameraden des Löschzuges den erst seit wenigen Stunden amtierenden neuen Wehrführer Rolf Peschken durch die Leitstelle verständigen und in einer "dringenden Angelegenheit" zum Feuerwehrgerätehaus beordern. Eilends angekommen, erwartete ein freudestrahlendes Spalier der im Einsatz befindlichen Kameraden den Wehrführer. Man gratulierte ihm zur Amtsübernahme.

"Das war ein rundum sehr schöner Nachmittag", so der Kommentar der Beiratsvorsitzenden Maria Croonenbroeck. Bei schönstem Sonnenschein wurde im Seniorenhaus Vorst Kandergarten der Herbst mit einem stimmungsvollen Fest begrüßt.

Neben dem reichhaltigen Angebot an Kuchen und frisch gebackenen Waffeln gab es auch wieder ein unterhaltsames Programm. So präsentierte der Männergesangverein Cäcilia Vorst unter der Leitung von Robert Büscher den zahlreichen Besuchern und Bewohnern einen bunten Melodienreigen.

Da die Bewohnerin Else Ott an diesem Tag ihren Geburtstag feierte, sang ihr der Chor spontan ein Ständchen. "So was Tolles habe ich noch nicht erlebt", freute sich die 84-Jährige. Die Gesangsgruppe "Näevebee" (übersetzt "nebenbei") um Hans Neuen sorgte mit ihrem Musikbeitrag für ausgelassene Stimmung und Zugabe-Rufe.

Das Programm wurde abgerundet durch den sehr gelungenen Auftritt von vier Stepp tanzenden Mädchen der Ballettschule Raijkowski.

20 Jahre war Norbert Schlöder Mitglied des Willicher Stadtrates. Als Vorsitzender des Schulausschusses sowie des Schloss-Festspielvereins gehört der ehemalige CDU-Vorsitzende sicher zu den bekannten Größen in der kommunalen Politik.

Eine Gemeinsamkeit mit Bürgermeister Josef Heyes, von der bislang niemand etwas ahnte, verriet er aber bei seiner Verabschiedung auf der festlichen Ratssitzung in der vergangenen Woche: "Ich bin auf den Namen Jupp in Düsseldorf notgetauft worden." Da staunte sogar "Jupp" Heyes - um schnell zu kontern: "Aber man sieht, was noch für ein prächtiger Kerl aus dir geworden ist."

Wir wechseln mal wieder in die Rubrik "Innenansichten". Da erreicht die Redaktion eine Mitteilung von der Tourenleitung des St. Töniser Heimatbundes. Die teilt mit: Es geht zu Coca Cola nach Köln. Zwei Stunden Besichtigung, anschließend in die Innenstadt.

Lust und Appetit steigen beim Stadtflüsterer, der heimlicher Fan der braunen Brause ist. Dann die Spaßbremse: Im vorletzten Satz heißt es: ausverkauft, leider keine Karten mehr. Schade. Aber wenn die Redaktion das vermeldet, geht’s bestimmt vielen Lesern genau so. Da nutzt auch die angegebene Telefonnummer nichts. Dort wird ja allenfalls erklärt, warum keine Tickets mehr gibt.

Er ist groß, er ist auch schwer, aber er könnte vor allem für Schulen interessant sein: der hölzerne Webstuhl, der im Regionalen Beschäftigungs- und Begegnungszentrum (RBB) in Vorst, Lindenallee 12, steht.

Steht ist in doppelter Hinsicht richtig: Denn in Bewegung kommt das Schiffchen des Webstuhls nicht. Ursprünglich als Geschenk für die Bewohner und Nutzer des nun zehn Jahre alten Hauses gedacht, nimmt der Webstuhl mittlerweile eher Platz weg. Schulen oder Kindergärten, die an dem guten, noch funktionstüchtigen Webstuhl interessiert sind, können sich bei Ralf Ehlen, Telefon 02156/ 971780 melden.

Zu späterer Stunde, als sich die ersten Besucher von der Jubiläumsfeier im Haus Vorst auf den Heimweg machten, hatte Dieter Jansen, seit 1972 im Vorstand der Siedlergemeinschaft Vorst und seit 1982 ihr Vorsitzender, noch einige Visionen: "Es wäre toll, wenn wir ein eigenes Vereinshaus oder einen Grillplatz hätten, zumal unser Vereinslokal, die "Siedlerschänke", bald verkauft werden soll."

Und er äußerte noch einen Wunsch: dass die Mitglieder die Pflege der Grünanlagen und benachbarten Kinderspielplätze übernehmen könnten: "Die Männer könnten sich doch einmal im Monat treffen und dies tun - oder?"