Stadtgeflüster: Straßenumbau und wie die Kirche zugriff
Von einer Instanz, die nicht immer sehr christlich ist und einem armen, unverstandenen Ratsherrn.
Willich/Tönisvorst. In Anrath wird in diesen Tagen gerätselt. Ein Großteil der Bauarbeiten um die Kirche ist abgeschlossen und so manch einer fragt sich, wie nun letztendlich die spätere Verkehrsführung aussehen wird. Denn die Anlage der Parkplätze und Einbuchtungen an der Straße rund um die Kirche ist für viele nicht so ganz nachvollziehbar. Gerade für Busse oder auch Lastkraftwagen könnte es nämlich ganz schön eng werden. Daher befürchten die Anwohner der Hausbroicher Straße auch, dass bei ihnen weiterhin die Wände wackeln werden. Das ist nämlich der Fall, wenn dort die Großfahrzeuge mit flottem Tempo über die Straße donnern. Und warum sonst hätte die Fahrbahn von der Hausbroicher zur Neersener Straße sonst eine solche Verbreiterung erfahren? Doch wohl kaum nur für die Zeit der Baumaßnahme an der Kirche.
Einen langen Atem hat vergangene Woche Annica Lambertz bewiesen, Sie erinnern sich: das ist die Tönisvorster Apfelkönigin. Sie war zum Silvesterlauf im Forstwald gestartet und gab dort die schon bekannt gute Figur ab. „Ich habe das Jahr sportlich und äußerst gut gelaunt beendet“, schreibt die junge Frau. Zwar war sie mit entspanntem Gesichtsausdruck unterwegs, aber immerhin doch so zügig, dass ihr Foto leicht verschwamm. Sie hofft im Übrigen, dass auch im Frühjahr in Tönisvorst gelaufen werden kann. Näheres später.
Jetzt zu einer Geschichte, die so gar nicht in diese besinnliche nachweihnachtliche Zeit passen will. Sie handelt von einer Frau, die 41 Jahre alt war, als ihr Mann plötzlich starb. In einer wirklich gelungenen, schönen Ehe waren beide in einem Punkt immer getrennte Wege gegangen: Während die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, immer in der Kirche war und brav Kirchensteuer bezahlte, hatte ihr Mann bereits vor vielen Jahren diese Institution verlassen — weil er nichts mit ihr zu tun hatte und auch nicht haben wollte. Jetzt war er also tot. Kurze Zeit zuvor hatte er seinen Job verloren, aber eine gute Abfindung bekommen. Von der musste seine Witwe aber nun Geld an Mutter Kirche (es war die evangelische) abdrücken — Kirchgeld nennt man das. Es reichte also noch nicht, dass die Frau plötzlich alleine war, nein, die Kirche gab auch noch den modernen Raubritter — was durch den Gesetzgeber sogar völlig gedeckt ist. „Kann dass wirklich christlich sein?“, fragt sich grübelnd der Stadtflüsterer, der kurz davor steht, vom Glauben abzufallen.
Vieles wird anders im Tönisvorster Karneval. Nicht nur, dass man sich an ein Dreigestirn gewöhnen darf. Auch beim Zug wird einiges auf den Kopf gestellt. Zu lesen ist das in der aktuellen Ausgabe der Narrenpost. Der Zug zieht fast komplett andersherum. Beginnend an der Rosentalhalle und endend dort, wo er Jahrzehnte lang seinen Anfang nahm. Die Hochstraße mit dem Rathausplatz wird ausgespart. Dafür zieht man am Parkplatz Alter Graben vorbei, wo Zuschauer, Musik und Erwartungspartys reichlich Platz haben werden. Eine ähnliche Zugänderung hatte es bereits in Anrath gegeben.
Nein, so habe er das nicht wirklich gesagt. Das sei ein wenig falsch rübergekommen. So entschuldigte sich Peter Lambertz von der Unabhängigen Wählergemeinschaft Tönisvorst in der Sitzung des letzten Hauptausschusses. Es ging um eine Äußerung in der WZ: Der Bürgermeister lasse sich bei den kleineren Fraktionen kaum blicken. Nein, so war’s nicht — sagte Peter Lambertz im nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Wie reagierten die Mitglieder des Hauptausschusses? Überliefert ist ein Ausspruch, der gleich mehrfach getan worden sein soll: „Oooch Peter, du armer Kerl.“
Und dann war da noch die junge Frau, die der Westdeutschen Zeitung einen Bericht zukommen lassen wollte. Kein Problem, erklärte ihr WZ-Redakteur Werner Dohmen. Und bat sie gleichzeitig, doch Bescheid zu sagen, wenn sie die Mail geschickt habe. Er habe nämlich in den letzten Tagen immer wieder mal ein Problem mit dem E-Mail-Empfang. No problemo. Die junge Frau schickte eine Mail, in der sie mitteilte, sie habe den Text zuvor gesendet. Wenigstens hatte Werner Dohmen an diesem Tag keine Schwierigkeiten mit seinem Account.
Zum Schluss noch einmal zurück zum Silvesterlauf im Forstwald: Für manchen Hobbysportler sind die 4,1 Kilometer, die man dabei zurücklegen muss, an sich ja schon anstrengend genug. Fünf Feuerwehrleute vom Löschzug Vorst setzten noch einen drauf: Moritz Hermann, Bernd Schneider, David Bräuning, Markus Fontain und Andre Kuypers absolvierten die Strecke in kompletter Feuerwehrmontur (ziemlich viele Kilo schwer) — meist mit Atemschutzflasche auf dem Rücken. Die freiwilligen Retter in Tönisvorst tun einiges, um fit zu bleiben: So treffen sich einige in Turnhallen und Fitnesscentern oder gehen schwimmen. Für die Läufer in Uniform gab es von den Zuschauern auf jeden Fall kräftigen Applaus und am Ziel eine wohlverdiente Teilnehmerurkunde.