Strohköpfe und Frauenpower

Ganz besondere Schützenoffiziere machen in Vorst Reklame. Lauter als sonst darf zukünftig in Willich gefeiert werden.

Foto: privat

Willich/Tönisvorst. Langsam ist es unübersehbar: Strohballen in Uniform weisen auf das kommende Schützenfest in Vorst hin. Es findet vom 30. April bis 5. Mai statt. Ausrichter sind diesmal die Bürger Junggesellen. Die Bruderschaft feiert in diesem Jahr ihr 450-jähriges Bestehen. Bereits Ende April werden die Prunkbäume gesetzt. Die Vorfreude in Vorst steigt von Tag zu Tag.

Foto: Friedhelm Reimann

Apropos Schützenfest: In Willich wird ja traditionell im Juli gefeiert, die Eröffnung ist wieder im Konrad-Adenauer-Park vorgesehen. Allerdings mit einer erfreulichen Änderung vor wenig erfreulichem Hintergrund: Da zum Zeitpunkt des Festes das Katharinen-Hospital schon geschlossen sein wird, können die Auflagen für die Feier diesmal etwas lockerer ausfallen. Denn Rücksicht auf die Patienten muss dann keiner mehr nehmen — leider.

Foto: Kurt Lübke

Bleiben wir in Willich: Nach zehnjähriger Planung wurde Ende 2013 endlich die Querungshilfe für Fußgänger auf der vielbefahrenen Krefelder Straße im Willicher Norden eingerichtet. Nun hofften die Bürger, die Straße sicher queren zu können. Falsch gedacht! Häufig ist zu beobachten, dass der Überweg von den Autofahrern nicht beachtet wird. Und das, obwohl er ausreichend beschildert und nachts mit „Flutlicht“ beleuchtet ist. So musste der Flüsterer vor Kurzem zehn Autos passieren lassen, ehe er queren konnte. Böse Zungen behaupten, dass die mangelnde Akzeptanz an der wenig spektakulären Eröffnung liegt. Wahrscheinlich hätte es eine medienwirksame Eröffnung mit vielen Lokalpolitikern und roten Bändchen geben müssen.

Und nun geht es nach Berlin: Uwe Schummer setzt in seinem Bundestag-Team auf Menschen aus seiner Heimat. Motto: Willicher in Berlin. Das trifft auf Christoph Heyes zu. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Büroleiter. Auch Irene Beyer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Berliner Bundestagsbüro. Als gebürtige Willicherin mit japanischen Wurzeln kennt sie nicht nur den Heimatkreis, sondern hat durch Praktika in Ghana und New York sowie ihr Studium in Maastricht und Berlin auch internationale Erfahrungen gesammelt. Sie hat ein Studium der Rechtswissenschaften (Schwerpunkt EU-Recht) absolviert. Als Praktikant ist Marvin Walter zur Zeit in Berlin. Der 20-Jährige aus Schiefbahn ist Student. Er lernt während seiner fünfwöchigen Mitarbeit den parlamentarischen Ablauf kennen, begleitet Schummer beispielsweise bei Sitzungen oder holt projektbezogene wichtige Informationen ein. „Darüber hinaus sammelt der Schiefbahner Eindrücke von der faszinierenden Bundeshauptstadt Berlin und ihrem pulsierenden Leben“, schreibt Schummer auf seiner Homepage. Es scheint also auch einen Feierabend in Berlin zu geben.

Nun aber schnell zurück an den Niederrhein. Ab sofort ist auch wieder das Eiscafé Fontanella an der Schulstraße in St. Tönis geöffnet. Darüber hinaus bleibt das Café an der Hochstraße wie in den Vorjahren bis zur Winterpause in Betrieb. Kaffee und Eis gibt es wie gewohnt. Marisa und Pierpaolo Fontanella wollen dafür sorgen, dass die St. Töniser und ihre Gäste zufrieden sind.

Der MSV Duisburg hatte kürzlich zum Heimspiel gegen Holstein Kiel die Integrativen Sportgruppen des TV Schiefbahn eingeladen. Einige der Kinder durften mit dem Liga-Team auflaufen und dabei vom Hauptsponsor gefertigte T-Shirts mit der Aufschrift „Streifen zeigen durch Toleranz — ohne Gewalt“ tragen. Der MSV Duisburg zeigte damit auch, dass es selbst im Profisport keine Ausgrenzungen gibt. Besonders imponiert hat den Teilnehmern vom TV Schiefbahn, dass einige MSV-Profis zu den Kinder kamen, Bilder mit ihnen zusammen machten, herumflachsten und Autogramme gaben.

Sportlich geht’s irgendwann auch auf dem neuen Golfplatz zwischen Anrath und dem Forstwald zu. Zurzeit dominieren allerdings noch die Bauarbeiter: Das platte Ackerland des Renneshofes haben sie schon dramatisch verändert und mit allerlei Hügeln versehen. Kürzlich ist zudem eine große Zahl von Bäumen angepflanzt worden. Mal gespannt, wie’s weitergeht.

Ziemlich geärgert hat sich ein St. Töniser, nennen wir ihn Meier, der vergangene Woche Donnerstag am Mittag mehrfach versucht hatte, die Tönisvorster Stadtverwaltung telefonisch zu erreichen. Doch statt einer hilfsbereiten Stimme hörte er nur eine knappe Bandansage. Die machte ihn darauf aufmerksam, dass er außerhalb der Dienstzeiten anrief — und Ende der Durchsage. „Ich hätte wenigstens noch gerne erfahren, ab wann ich denn wieder anrufen darf“, erzählte der aufgebrachte Mann dem Flüsterer.

Am Ende des Geflüsters geht es raus in die weite Welt: Willicher „Frauenpower“ ist seit kurzem im Internet auf YouTube zu sehen. Der Chor mit diesem Namen, der 150 Mitglieder hat, traf sich nämlich zum Flashmob im Rheinpark-Center in Neuss. „Das war umwerfend — nicht nur für uns, sondern auch für die Kunden“, schreibt Chorleiterin Andrea Kautny. So geht es zum Video: